Die Polizei in der polnischen Woiwodschaft Lubuskie hat eine Ärztin aus Słubice festgenommen, die im Verdacht steht, jahrelang illegal Rezepte für starke Schmerzmittel wie Fentanyl ausgestellt zu haben. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren des Missbrauchs von Opioiden und die Notwendigkeit, das Gesundheitssystem besser zu schützen.
Rezeptbetrug mit schwerwiegenden Folgen
Jahrelanger illegaler Handel mit Opioid-Rezepten
Die Ermittlungen der Polizei in Lubuskie haben ergeben, dass die 28-jährige Ärztin aus Słubice seit mindestens zwei Jahren Rezepte für Opioide, darunter auch das hochpotente Fentanyl, unrechtmäßig ausgestellt haben soll. Allein in diesem Jahr sollen mehrere Hundert dieser Rezepte von ihr in Umlauf gebracht worden sein. Die Ärztin, die sowohl in Słubice als auch in Danzig praktizierte, wurde daraufhin festgenommen.Gefährdung von Gesundheit und Leben der Patienten
Der Vorwurf lautet auf Falschbeurkundung im Zusammenhang mit der Ausstellung dieser Rezepte, um sich damit finanzielle Vorteile zu verschaffen. "Die Frau stellte Rezepte für Opioide ohne medizinische Notwendigkeit aus und gefährdete damit direkt das Leben oder die Gesundheit der Konsumenten", erklärt Marcin Maludy, Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Gorzów Wielkopolski. Der unsachgemäße Gebrauch von Fentanyl kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Atemstillstand und sogar zum Tod führen.Untersuchungshaft und Strafandrohung
Nach der Festnahme der Ärztin ordnete das Gericht in Słubice am 19. September 2024 eine dreimonatige Untersuchungshaft an. Damit wurde der weitere Vertrieb der Rezepte für Medikamente mit Fentanyl gestoppt. Für Straftaten nach dem polnischen Gesetz zur Bekämpfung von Drogenabhängigkeit drohen der Ärztin bis zu acht Jahre Haft.Aufdeckung durch Antikorruptionsabteilung
Der Fall wurde von der Antikorruptionsabteilung der Polizei in Gorzów Wielkopolski aufgedeckt. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, so Pressesprecher Maludy. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Details ans Licht kommen und ob die Ärztin weitere Komplizen hatte.Notwendigkeit verschärfter Kontrollen
Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, das Gesundheitssystem besser vor Missbrauch zu schützen. Ärzte tragen eine große Verantwortung und müssen stärker kontrolliert werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Nur so kann sichergestellt werden, dass Patienten nicht unnötig gefährdet werden.