Brandenburgs Wirtschaft fordert schnelle Regierungsbildung nach der Wahl
Die Unternehmensverbände in Brandenburg zeigen sich mit der bisherigen Wirtschaftspolitik zufrieden und setzen auf Stabilität. Sie äußern sich jedoch skeptisch gegenüber einigen Forderungen des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und appellieren an SPD und BSW, sich zügig auf eine Koalition zu einigen.Wirtschaft sieht Handlungsbedarf bei Fachkräftemangel und Bürokratieabbau
Stabilität und Kontinuität in der Wirtschaftspolitik gefordert
Die Wirtschaft in Brandenburg warnt eindringlich vor einer Hängepartie nach der Landtagswahl und fordert SPD und BSW zu einer zügigen Regierungsbildung auf. "Wir brauchen keinen Stillstand, wir brauchen keine Neuwahl", betont Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. Obwohl eine Koalition aus SPD und BSW "vielleicht nicht die Traumkombination" sei, sei sie angesichts der Mehrheitsverhältnisse die einzige realistische Option. Daher appelliert Schirp an beide Seiten, sich "mit dem Willen zur Einigung zusammenzusetzen".Die Unternehmensverbände warnen Parteigründerin Sahra Wagenknecht davor, einen Systemwechsel in der Wirtschaftspolitik anzustreben. Stattdessen sei Stabilität und Kontinuität gefragt, um die positive Entwicklung der Brandenburger Wirtschaft nicht zu gefährden. Die Verbände zeigen sich mit der bisherigen Wirtschaftspolitik zufrieden und sehen keinen Grund für grundlegende Korrekturen.Forderungen des BSW stoßen auf Skepsis
Die Unternehmensverbände äußern sich skeptisch gegenüber einigen Forderungen des BSW, wie etwa einem höheren Mindestlohn oder einem Tariftreuegesetz im Land. Aus Sicht der Wirtschaft würden solche Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährden und Investitionen behindern. Stattdessen fordern die Verbände, den Fokus auf andere Themen zu legen, die für die Unternehmen von größerer Bedeutung sind.Dazu zählen insbesondere der Fachkräftemangel und der Bürokratieabbau. Die Wirtschaft dringt auf mehr zusätzliche Lehrkräfte an den Schulen und schlägt ein duales Studium vor, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Gleichzeitig fordern sie eine Verschlankung der Verwaltungsstrukturen und "Tesla-Tempo" bei Genehmigungsverfahren, um Investitionen zu erleichtern.Braunkohleausstieg und Strompreise als weitere Herausforderungen
Neben den Themen Fachkräfte und Bürokratie sehen die Unternehmensverbände auch den Braunkohleausstieg und die Strompreise als zentrale Herausforderungen für die Brandenburger Wirtschaft. Sie wollen am geplanten Ausstiegstermin 2038 festhalten und fordern niedrigere Strompreise, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern.Insgesamt zeigt sich die Wirtschaft in Brandenburg also besorgt über mögliche Veränderungen in der Wirtschaftspolitik und setzt stattdessen auf Stabilität und Kontinuität. Sie appelliert an SPD und BSW, sich zügig auf eine Koalition zu einigen, um Stillstand und Unsicherheit zu vermeiden. Gleichzeitig bringt sie eigene Forderungen ein, die aus ihrer Sicht für den Wirtschaftsstandort Brandenburg von entscheidender Bedeutung sind.