Viele Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, konzentrieren sich hauptsächlich auf ihr individuelles Verhalten, wie den Konsum von Bio-Produkten oder die Vermeidung von Plastik. Doch laut Kolumnist Michael Kopatz ist das nicht genug, um den Klimawandel wirklich zu bekämpfen. Er argumentiert, dass politischer Protest und kollektives Handeln entscheidend sind, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen.
Ökos, die sich nicht politisch engagieren, werden die Welt nicht retten
Unpolitische Ökos sind Teil des Problems
Kopatz hat eine interessante Beobachtung gemacht: Es gibt viele Menschen, die sich für Umweltthemen interessieren und sich im Privatleben umweltbewusst verhalten, aber sich politisch kaum engagieren. Sie diskutieren stundenlang über Plastikstrohhalme und Bienensterben, kaufen regelmäßig im Bioladen ein und glauben, damit das Richtige zu tun. Doch Kopatz sieht in dieser Haltung ein großes Problem: "Solche Ökos werden die Welt nicht retten."Um den Klimawandel wirklich zu bekämpfen, braucht es Menschen, die sich einmischen, die "den Arsch hochkriegen" und über den individuellen Konsum hinausdenken. Denn was wir im Privatleben tun, hat immer Auswirkungen auf die Umwelt - sei es durch unsere Ernährung, unsere Mobilität oder unseren Wohnraum. Diese Zusammenhänge zu ignorieren, ist laut Kopatz falsch.Politisches Engagement ist entscheidend
Stattdessen müssen wir uns laut Kopatz politisch engagieren und kollektiv Lösungen finden. Denn was uns individuell nicht gelingt, "müssen wir kollektiv vereinbaren". Dazu gehören zum Beispiel Tempolimits, Regulierungen in der Tierhaltung oder andere Gesetze, die unser Verhalten beeinflussen.Kopatz kritisiert, dass viele Politiker reflexhaft auf solche Vorschläge mit Verboten reagieren. Dabei seien Regeln und Gesetze doch normal und notwendig, um ein geordnetes Zusammenleben zu ermöglichen. Entscheidend sei, dass sich alle an diese Regeln halten - nur dann können sie auch etwas bewirken.Konsumverzicht allein reicht nicht
Zwar ist es wichtig, dass jeder Einzelne versucht, sein Verhalten zu ändern und umweltfreundlicher zu konsumieren. Doch laut Kopatz ist das nicht genug. "Politischer Protest ist wichtiger als privater Konsumverzicht", betont er. Stattdessen sollten wir uns dafür einsetzen, dass die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden - etwa durch Demonstrationen, Unterschriftensammlungen oder Spenden für den Klimaschutz.Kopatz gibt dafür konkrete Beispiele: Wer gerne schnell Auto fährt, könnte sich stattdessen für ein Tempolimit einsetzen. Wer sich hohe Fleischpreise nicht leisten kann, könnte sich für bessere Standards in der Tierhaltung stark machen. Wichtig ist, dass wir unser Verhalten nicht nur individuell ändern, sondern uns auch politisch engagieren, um die nötigen Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen.Gemeinsam können wir die Wende schaffen
Letztlich geht es laut Kopatz darum, dass wir uns alle gemeinsam für den Klimaschutz einsetzen - egal, ob es um unser Konsumverhalten, unsere Mobilität oder andere Lebensbereiche geht. Nur wenn wir kollektiv handeln und die richtigen politischen Rahmenbedingungen schaffen, können wir die Klimakrise wirklich bewältigen. Individuelle Verhaltensänderungen allein reichen dafür nicht aus.