Ticker zum Hochwasser: Elbfähren stellen teilweise Betrieb ein

Sep 14, 2024 at 4:24 PM

Hochwasser in Sachsen: Fähren und Schiffe außer Betrieb, Alarmstufen erreicht

Das Hochwasser in Sachsen hat zu erheblichen Einschränkungen im Schiffsverkehr geführt. Mehrere Fähren und Schiffe mussten ihren Betrieb einstellen, da die Wasserstände an Elbe, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße teilweise kritische Werte erreicht haben. Gleichzeitig bereiten sich die Behörden und Einsatzkräfte auf weitere Anstiege der Pegel vor, die in den kommenden Tagen erwartet werden.

Sachsens Flüsse und Gewässer im Griff des Hochwassers

Einschränkungen im Schiffsverkehr

Aufgrund des Hochwassers kommt es zu erheblichen Einschränkungen im Schiffsverkehr in der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge. Der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat mitgeteilt, dass die Fährstelle Schöna-Hřensko sowie die Fähre Postelwitz-Krippen-Bad Schandau ab sofort außer Betrieb sind. Auch das Wanderschiff hat seinen Betrieb bis auf Weiteres eingestellt. Zudem wird die Haltestelle Stadt Wehlen, Karl-Marx-Platz (Elbufer) nicht bedient.Diese Einschränkungen sind notwendig, um die Sicherheit der Fahrgäste und Besatzungen zu gewährleisten. Die steigenden Wasserstände an der Elbe und ihren Zuflüssen stellen eine erhebliche Gefahr dar. Die Behörden beobachten die Lage genau und werden weitere Maßnahmen ergreifen, sollte sich die Situation weiter zuspitzen.

Alarmstufen erreicht

An mehreren Pegeln in Sachsen wurde bereits die Alarmstufe 1 ausgerufen. Dazu gehören die Pegel Schöna/Elbe, Prischwitz/Hoyerswerdaer Schwarzwasser, Zescha/Hoyerswerdaer Schwarzwasser, Bautzen 1/Spree, Görlitz/Lausitzer Neiße und Zittau 1/Lausitzer Neiße. Am Pegel Gröditz 2/Löbauer Wasser wurde sogar die Alarmstufe 2 erreicht.Laut Prognosen des Landeshochwasserzentrums kann an den Pegeln Schöna und Dresden sogar die Alarmstufe 4 erreicht werden. Dies wäre ein Wasserstand von 7,50 Metern in Schöna und 7 Metern in Dresden. Bei dieser Alarmstufe besteht die Gefahr, dass größere bebaute Gebiete überschwemmt werden oder Deiche brechen könnten.Die Behörden und Einsatzkräfte beobachten die Entwicklung genau und treffen entsprechende Vorbereitungen, um im Falle von Überschwemmungen schnell und effektiv reagieren zu können. Die Bevölkerung wird aufgerufen, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Ruhige Lage an der Lausitzer Neiße

Im Gegensatz zu den Entwicklungen an Elbe und Schwarzer Elster ist die Lage an der Lausitzer Neiße in Görlitz derzeit noch entspannt. Zwar wurde dort die Alarmstufe 1 erreicht, bislang sind jedoch keine Überschwemmungen zu sehen. Laut Prognosen des Landeshochwasserzentrums wird der Wasserstand im Laufe des Abends jedoch weiter ansteigen und die Alarmstufe 3 erreichen.Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) betonte, dass die Situation in Görlitz und seinen Ortsteilen weiterhin ruhig sei. Die Feuerwehr und andere Einsatzkräfte beobachten die Entwicklung genau und treffen entsprechende Vorbereitungen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Einsatzkräften ihre Arbeit zu ermöglichen.

Brückenteil in der Elbe hat kaum Einfluss auf Hochwasser

Das in der Elbe liegende Brückenteil der Carolabrücke, das am Mittwoch eingestürzt war, wird weiter in der Elbe verbleiben. Laut Berechnungen von Statikern und Modellierern wird es den Grundpegel der Elbe nicht signifikant verändern.Zwar werden die Strömungsgeschwindigkeiten in einem begrenzten Bereich beeinflusst, ab der Augustus-/Marienbrücke wird sich der Flusslauf jedoch wieder dem Normallauf angleichen. Das Brückenteil hat somit nur einen kleinen Einfluss auf das Hochwassergeschehen.

Leichte Entwarnung bei Dauerregen in Sachsen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine leichte Entwarnung bei den erwarteten Niederschlägen in Sachsen gegeben. Es gebe zunächst eine Regenpause, bevor es dann ab Sonntagmittag zu neuen Niederschlägen komme. Eine zuvor ausgesprochene Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen wurde am Morgen aufgehoben.Dennoch fielen in den vergangenen 24 Stunden teilweise erhebliche Regenmengen, insbesondere im Osterzgebirge und in Ostsachsen. An einer Messstation in Hermsdorf im Osterzgebirge wurden rund 94 Liter pro Quadratmeter gemessen, in Altenberg waren es laut DWD 91,7 Liter.

Hochwasser auch in Polen und Tschechien

Die starken Regenfälle haben auch in Polen und Tschechien zu ersten Überschwemmungen geführt. Im Grenzgebiet der beiden Länder mussten bereits zwei Dörfer evakuiert werden. In Tschechien gilt an rund 20 Flüssen und Bächen die dritte Hochwasser-Alarmstufe. Zudem sind dort rund 60.000 Haushalte ohne Strom, da Bäume auf Freileitungen gefallen sind.Die Behörden in den betroffenen Regionen beobachten die Lage genau und treffen Vorkehrungen, um Schäden und Gefahren für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Die Zusammenarbeit zwischen den Ländern ist dabei von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des Hochwassers effektiv zu bewältigen.