Am Montag haben bei Volkswagen wieder zahlreiche Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. In Wolfsburg allein nahmen rund 38.000 Menschen am Warnstreik teil, und bundesweit waren es rund 68.000. Auch die Spät- und Nachtschicht wurde betroffen. An neun Standorten in Deutschland gab es Arbeitsniederlegungen, darunter in Braunschweig, Hannover, Salzgitter und Emden. Laut IG Metall sollte die Arbeit in allen Werken und Schichten jeweils für vier Stunden ruhen. Die Gewerkschaft will am Dienstag die verlässlichen Gesamtzahlen des Warnstreiks mitteilen.
Mehr als 55.000 Menschen streiken bis zum Mittag in Niedersachsen
In Niedersachsen nahmen zahlreiche Mitarbeiter am Warnstreik teil. In Wolfsburg waren es 38.000, in Hannover 6.000, in Emden 4.750, in Salzgitter 3.600 und in Braunschweig 3.000. Diese Zahlen zeigen die Breite des Streiks und die Stärke der Gewerkschaftsbewegung.Die Gewerkschaftsvertreter fordern von der Unternehmensspitze eine Lösung. Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, dass die Unternehmensspitze endlich von ihren Maximalpositionen abrücken müsse. Sie rechne damit, dass der Tarifpartner jetzt endlich in den Verhandlungen handelt. Seit Montagnachmittag läuft die vierte Tarifrunde zum VW-Haustarif in der Volkswagen Arena in Wolfsburg.IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger: Schulterschluss in das neue Jahr
IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger geht davon aus, dass man den "Schulterschluss der Belegschaft bei Volkswagen mit in das neue Jahr" nehmen werde, wenn der Vorstand keine Lösung findet. Er sagte, dass dann im Jahr 2025 der Streikhammer die Antwort sein wird. Nach dem ersten Warnstreik hatte die Gewerkschaft bereits am Donnerstag angekündigt, dass der Ausstand von zwei auf vier Stunden je Schicht ausgeweitet werden soll. Ausgenommen ist der Standort Osnabrück, dort gilt der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie.Der wohl größte Arbeitskampf seit Jahren
An vielen Standorten von Volkswagen stehen die Bänder still. In Niedersachsen ist dies besonders deutlich. Am vergangenen Montag nahmen rund 98.650 Mitarbeitende an neun der zehn deutschen VW-Standorte ihre Arbeit nieder. In Wolfsburg nahmen rund 47.000 Beschäftigte an einem Demonstrationszug durch das Stammwerk teil. Bei einer Kundgebung vor dem Vorstandshochhaus skandierten sie in Sprechchören "Streikbereit! Bundesweit!". Daniela Cavallo forderte von den Aktionären des Unternehmens einen größeren Beitrag in der Krise.Weitere Informationen
Fünf Standorte in Niedersachsen waren vom Ausstand betroffen. Die nächste Tarifverhandlung findet am 9. Dezember statt. Die Gewerkschaft warnt vor dem "härtesten Tarifkampf, den Volkswagen je gesehen hat". Der Ausstand soll alle Werke betreffen. In der Nacht zu Sonntag haben sich Gewerkschafter am Werk in Emden getroffen. Um Mitternacht endete die Friedenspflicht. Ein Vorstandsmitglied sagte, dass man sich an die "neuen Realitäten" anpassen müsse. IG Metall und der Betriebsrat haben ein Konzept vorgelegt, um Kündigungen bei VW zu vermeiden. Der Autobauer reagierte zurückhaltend.