Die syrische Zivilschutzorganisation “Weißhelme” ist in einem entscheidenden Kampf verwickelt. Sie sucht nach den Opfern des Assad-Terrors und versucht, die Geheimnisse dieser brutalen Herrschaft zu enthüllen. Die Zahl der vermissten Menschen ist hoch – es werden mehr als 200.000 Menschen als verschollen angesehen. Die “Weißhelme” arbeitet hart, um die Menschen zu befreien und die Wahrheit zu enthüllen.
Die Tragödie in Saidnaja
In dem berüchtigten syrischen Foltergefängnis Saidnaja haben die Zivilschützer der Freiwilligenorganisation “Weißhelme” langjährig gesucht. Tagelang hätten sie mit Spürhunden nach unter der Erde Eingesperrten gesucht, aber ohne großen Erfolg. Zehntausende Menschen seien unter der Assad-Herrschaft entführt und nach Saidnaja geschickt worden. Bislang wurden nur etwa 3.000 Menschen gefunden. Die anderen sind entweder exekutiert oder in Massengräbern vescharrt worden. Die Horrorgeschichten, die sich in diesen Gefängnissen abgespielt haben, sind dokumentiert und der internationalen Gemeinschaft zugeleitet worden. Es gibt tausende Bilder von Menschen, die dort gefoltert wurden.In diesem Gefängnis wurden jahrelang Menschen gefoltert und misshandelt. Die Helfer und Helfershelfer Assads sind natürlich nicht mit ihm geflohen. Nach dem Sturz des Regimes bedeutet dies für die Menschen in Syrien, dass jetzt Täter und Opfer irgendwie miteinander leben müssen.Die Aufgaben der “Weißhelme”
Nach dem Sturz des Diktators Baschar Al Assad hat die “Weißhelme” wichtige Aufgaben. Sie sind für die Entfernung von Schutt und nicht explodierter Munition verantwortlich. Sie schaffen Infrastruktur und ermöglichen dem Bevölkerung Zugang zu Wasser und Elektrizität. Sie helfen auch beim Wiederaufbau von Schulen und Unterricht. Diese Arbeiten sind von großer Bedeutung für die Rückkehr der Normalität in Syrien.Die Hoffnung auf Abschreckung
Farouq Habib, der Vize-Geschäftsführer der “Weißhelme”, sieht eine Aufarbeitung der begangenen Verbrechen als eine Art Abschreckung weltweit. Eine solche Aufarbeitung würde international Nachahmer abhalten. Er hofft, dass Assad irgendwann vor Gericht gebracht werden kann und Rechenschaft ablegen muss für die Verbrechen, die er begangen hat.Druck auf Russland und die internationale Gemeinschaft
Appelle an Russland als Schutzmacht Assads, Standorte von weiteren Geheimgefängnissen bekannt zu geben, sind bisher ungehört verhallt. Auch die Bitten an die internationale Gemeinschaft, Druck auf Assad selbst auszuüben, haben bisher keinen Erfolg gebracht. Die Lage in Syrien ist unklar, und viele Syrer fürchten neue Kämpfe, vor allem in den kurdischen Gebieten.Der Ruf nach Gerechtigkeit
“Es wird keinen nachhaltigen Frieden ohne Gerechtigkeit geben”, sagt Habib. Jetzt ist es wichtig, den Menschen in Syrien klarzumachen, dass sie keine Waffen mehr tragen müssen. Wir müssen ihnen vermitteln, dass sie jetzt nicht selbst Rache ausüben müssen. Wir brauchen ein demokratisches, unabhängiges Syrien, einen modernen Staat, der Gerechtigkeit walten lassen kann.Wenn wir die Täter nicht zur Rechenschaft ziehen, dann gibt es überhaupt keine Garantie, dass diese Verbrechen nicht wieder einmal begangen werden.Leben in den Straßen, die Märkte sind gut gefüllt: Syriens Bevölkerung feiert. Trotzdem suchen Tausende nach ihren vermissten Verwandten – vermutlich ermordet von Assads Regime.