Die Teams bestehen aus Such- und Rettungseinheiten, Wandbruchspezialisten, Eisen-Türöffnungscrew und geschulten Helfern. Sie arbeiten hart, um die Gefangenen zu finden und zu befreien. Aber die Suche ist bislang erfolglos und die Arbeiten werden fortgesetzt.
Die Weißen Helme berichtet, dass sie nach Informationen von Überlebenden nach Gefangenen in den unterirdischen Gefängniszellen suchen. Sie hoffen, dass sie die Gefangenen retten und ihnen eine neue Chance geben.
Es ist eine schwierige Aufgabe, die Codes zu finden und zu übermitteln. Aber die Menschen in Damaskus sind bereit, alles zu tun, um die Gefangenen zu retten.
Die Anrufe zeigen auch, dass die Menschen in Syrien eine starke Verbindung zu ihren Gefangenen haben und dass sie nicht aufgeben werden, bis alle Gefangenen befreit sind.
Es gibt auch Aufnahmen, die die Freilassung von Gefangenen zeigen, darunter ein kleines Kind, das mit seiner Mutter festgehalten wird. Diese Aufnahmen zeigen die humanitären Aspekte der Befreiung und geben Hoffnung an die Familien der Gefangenen.
Amnesty International nannte Saidnaja „menschlichen Schlachthof“. Laut Menschenrechtsorganisationen waren dort physische und psychische Misshandlungen, sexueller Missbrauch und Folter wie Elektroschocks an der Tagesordnung. Die Gefangenen wurden in überbelegten Zellen ohne ausreichend Nahrung und Wasser und ohne jegliche medizinische Versorgung untergebracht.
Seit 2011 sollen Schätzungen zufolge über 30.000 Häftlinge in dem Gefängnis gestorben sein. Sowohl an Folter und den unmenschlichen Haftbedingungen, aber auch bei geheimen Hinrichtungen, die in dem Gefängnis durchgeführt wurden. 2017 warf die US-Regierung dem Assad-Regime vor, im Saidnaja-Gefängnis ein Krematorium zu unterhalten, um die Leichen der Gefangenen verschwinden zu lassen. Amnesty International sprach in einem Bericht von einem „menschlichen Schlachthof“ und behauptete, dass die höchsten Ebenen der Assad-Regierung die Hinrichtungen angeordnet hätten.
Ein Mann wurde offenbar nur knapp vor seiner geplanten Hinrichtung befreit. Er sagte: „Jetzt stehen wir im Herzen von Damaskus. Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen, dieser Mann und ich sollten heute erst vor 30 Minuten gehängt werden. Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen, heute sollten 54 Männer hingerichtet werden.“
Einer der befreiten Saidnaja-Gefangenen, ein junger Mann, berichtete dem Sender Al-Dschasira von seinen grauenvollen Erlebnissen und schilderte seine Zeit in Gefangenschaft: „Ich hatte im Gefängnis keinen Namen, nur eine Nummer. Ich verlor meine Identität, meinen Namen und meinen Charakter. Ich wurde vom Regime gefangen genommen und meine Familie dachte, ich sei tot.“