Autos sind heutzutage sicherer denn je, aber nicht alle Insassen profitieren in gleichem Maße davon. Eine neue Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt, dass Alter, Geschlecht und Sitzposition entscheidende Faktoren für das Verletzungsrisiko sind. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Frauen und Beifahrer. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Autohersteller ihre Sicherheitssysteme stärker an die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen anpassen müssen.
Intelligente Sicherheit für alle Autofahrer
Altersbedingte Risiken
Laut Statistiken haben ältere Menschen bei Unfällen das höchste Verletzungsrisiko. Dies lässt sich auf ihre geringere Knochendichte und Muskelkraft zurückführen, die schwere Folgen bei Kollisionen begünstigen können. Im Vergleich zu jüngeren Insassen sind ältere Personen bis zu 3,5-mal häufiger von schwerwiegenden Verletzungen betroffen. Dieses Risiko muss bei der Entwicklung von Sicherheitssystemen stärker berücksichtigt werden.Geschlechtsspezifische Unterschiede
Frauen sind im Auto nicht nur aufgrund ihrer häufigeren Beifahrerrolle gefährdeter, sondern auch aufgrund ihrer durchschnittlich geringeren Körpergröße. Sie sitzen oft näher an der Armatur, um an die Pedale zu gelangen, was bei Frontalzusammenstößen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt. Zudem basieren die gängigen Crashtest-Dummys noch auf Modellen, die männliche Körperformen abbilden und Frauenkörper nicht ausreichend berücksichtigen. Moderne, geschlechtsspezifische Testdummys könnten hier Abhilfe schaffen.Sitzposition als Risikofaktor
Die UDV-Studie zeigt, dass Beifahrer ein um 1,5-mal höheres Verletzungsrisiko aufweisen als Fahrer. Dies lässt sich unter anderem auf den geringeren Schutzraum in Kleinwagen und die weniger verstellbaren Sitzpositionen zurückführen. Frauen sind hier besonders betroffen, da sie häufiger als Beifahrer unterwegs sind. Intelligente Sicherheitssysteme, die sich an die individuelle Sitzposition anpassen, könnten dieses Risiko deutlich senken.Maßgeschneiderte Sicherheitslösungen
Um alle Autoinsassen bestmöglich zu schützen, müssen Hersteller ihre Sicherheitssysteme stärker an die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen anpassen. Moderne Gurttechnologien, die sich je nach Unfallschwere anpassen, könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten. Auch höhenverstellbare Gurte und eine gute Sicherheitsausstattung sind entscheidend, um Insassen unabhängig von Alter, Geschlecht und Körpergröße optimal zu schützen.Fazit: Sicherheit für alle Autofahrer
Die UDV-Studie zeigt deutlich, dass Alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede im Verletzungsrisiko mehr Aufmerksamkeit verdienen. Nur durch maßgeschneiderte Sicherheitssysteme und Crashtests, die die Bedürfnisse aller Nutzergruppen berücksichtigen, können Autohersteller ihre Fahrzeuge so gestalten, dass alle Insassen bestmöglich geschützt sind - unabhängig von Alter, Sitzplatz und Körpergröße.