Schweizerische Nationalbank kaufte im zweiten Quartal weniger…

Sep 30, 2024 at 12:26 PM

Die Schweizer Nationalbank drosselt ihre Deviseninterventionen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Fremdwährungskäufe im zweiten Quartal deutlich zurückgefahren. Während sie im ersten Quartal noch Devisen im Wert von 281 Millionen Franken gekauft hatte, um den Schweizer Franken zu schwächen, waren es im Zeitraum April bis Juni nur noch 103 Millionen Franken. Diese Entwicklung zeigt, dass die SNB ihre Interventionen an den Devisenmärkten zurückfährt, da der Inflationsdruck nachlässt und sie noch Spielraum für weitere Zinssenkungen hat.

Schweizer Währungshüter setzen auf Zinserhöhungen und einen starken Franken

Rückgang der Deviseninterventionen

Die Daten der SNB zeigen, dass die Notenbank im zweiten Quartal deutlich weniger Fremdwährungen gekauft hat als noch im ersten Vierteljahr. Während im Zeitraum Januar bis März Devisen im Wert von 281 Millionen Franken erworben wurden, waren es im Zeitraum April bis Juni nur noch 103 Millionen Franken. Dieser Rückgang der Deviseninterventionen deutet darauf hin, dass die SNB ihre Bemühungen, den Schweizer Franken zu schwächen, zurückgefahren hat.

Fokus auf Zinserhöhungen und Stärkung des Frankens

Die Schweizer Währungshüter hatten in der Vergangenheit neben Zinserhöhungen auch auf die inflationsdämpfende Wirkung eines starken Frankens gesetzt. Zu diesem Zweck hatten sie Fremdwährungen in Milliardenhöhe verkauft, um den Schweizer Franken zu stärken. Mit dem nachlassenden Inflationsdruck verabschiedete sich die SNB Ende vergangenen Jahres dann von weiteren Devisenverkäufen und leitete im März als erste größere Zentralbank die Zinswende ein.

Spielraum für weitere Zinssenkungen

Laut UBS-Ökonom Maxime Botteron macht es bei einem Leitzins von über null "keinen Sinn, allzu stark zu intervenieren, wenn man noch Spielraum für weitere Zinssenkungen hat". Die SNB hat wiederholt betont, dass der Leitzins ihr geldpolitisches Hauptinstrument ist. Vizepräsident Martin Schlegel erklärte, dass die Notenbank "bei Bedarf auch an den Devisenmärkten aktiv werden" kann, wenn dies notwendig ist.

Vorsichtige Haltung der SNB

Die Daten zeigen, dass die SNB an den Devisenmärkten in den letzten Monaten nicht sehr aktiv war. Dies deutet darauf hin, dass die Notenbank eine vorsichtige Haltung einnimmt und ihre Interventionen zurückfährt, solange der Inflationsdruck nachlässt und sie noch Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen hat. Die SNB wird wahrscheinlich nur dann wieder stärker am Devisenmarkt intervenieren, wenn es zu einer plötzlichen und starken Aufwertung des Frankens kommt.