Chinas Wirtschaft unter Druck: Regierung und Zentralbank werfen Rettungsanker

Sep 30, 2024 at 4:35 PM

Chinas Wirtschaft im Wandel: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die chinesische Wirtschaft, einst als Wirtschaftsmacht bekannt, kämpft derzeit mit Schwierigkeiten. Insbesondere das verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor zeigen Schwächen, die Anlass zur Sorge geben. Doch die Regierung und die Zentralbank haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Konjunktur anzukurbeln und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Chinas Wirtschaft im Fokus: Herausforderungen und Chancen

Schwächen im verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungssektor

Laut Daten des Nationalen Statistikamts (NBS) vom 30. September zeigt sich, dass die chinesische Industrie zwar ein leichtes Plus verzeichnete und auf 49,8 Punkte stieg, jedoch weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt. Auch der Dienstleistungssektor verliert an Schwung und fiel auf 49,9 Punkte, was den ersten Rückgang seit Dezember des Vorjahres bedeutet. Nur der Bausektor konnte einen leichten Anstieg von 50,6 auf 50,7 Zähler verzeichnen.Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft auch im September nicht wirklich aufgehellt hat. Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner erklärt dazu: "Die jüngst beschlossenen Konjunkturmaßnahmen dürften in den nächsten Monaten die Geschäftsstimmung aber wohl beleben."

Strukturelle Probleme am Immobilienmarkt

Neben den kurzfristigen Herausforderungen sehen Experten auch strukturelle Probleme, die die chinesische Wirtschaft belasten. Insbesondere der Immobilienmarkt wird als Sorgenkind identifiziert. Sandro Pannagl von der Landesbank Baden-Württemberg betont, dass "viele Probleme struktureller Natur" seien, "etwa am Immobilienmarkt".Diese strukturellen Schwächen erfordern langfristige Lösungsansätze, die über die aktuellen Konjunkturmaßnahmen hinausgehen. Eine Stabilisierung des Immobilienmarktes könnte entscheidend sein, um die Wirtschaft insgesamt wieder auf Kurs zu bringen.

Koordinierte Maßnahmen von Geld- und Fiskalpolitik

Als positiv heben Experten hervor, dass Geld- und Fiskalpolitik in China erstmals seit Langem "umfassend und koordiniert auf die wirtschaftliche Schwäche im Land reagieren". Die Zentralbank senkte die Zinsen, und die Regierung in Peking stellte weitere Maßnahmen in Aussicht.Laut Sandro Pannagl "macht die verwendete Rhetorik Mut, dass es sich um kein Strohfeuer seitens der Politik handelt". Stattdessen deuten die Maßnahmen darauf hin, dass die Regierung entschlossen ist, die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Erwartungen an eine Belebung der Konjunktur

Fachleute wie NordLB-Analyst Valentin Jansen gehen davon aus, dass sich "Pekings jüngster 'Doppel-Wumms' aus umfangreichen geldpolitischen und fiskalischen Stimuli zur Belebung der strauchelnden Ökonomie" bereits im Oktober positiv auf die Einkaufsmanager-Daten auswirken dürfte.Auch wenn die strukturellen Probleme Zeit brauchen werden, um gelöst zu werden, scheint die Regierung entschlossen zu sein, die kurzfristigen Herausforderungen anzugehen. Mit den koordinierten Maßnahmen von Geld- und Fiskalpolitik könnte China den Weg für eine Erholung der Wirtschaft ebnen.