Bayerns Inflationsrate erstmals wieder unter zwei Prozent

Sep 30, 2024 at 12:24 PM

Inflationsrate in Bayern sinkt auf Mehrjahrestief

Die Verbraucherpreise in Bayern sind im September um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Damit liegt die Inflationsrate auf dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren. Insbesondere die gesunkenen Energiepreise tragen dazu bei, dass die Teuerung aktuell deutlich unter der Marke von 2 Prozent liegt.

Preise stabilisieren sich trotz Oktoberfest-Beginn

Rückgang der Energiepreise dämpft Inflation

Die Energiepreise sind im Durchschnitt um 6,8 Prozent gesunken, was maßgeblich zur Stabilisierung der Inflationsrate beiträgt. Insbesondere die Preise für Strom, Heizöl, Gas und Kraftstoffe haben sich deutlich reduziert. Allerdings müssen Verbraucher bei Nahrungsmitteln einen Preisanstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.Betrachtet man die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, liegt die Teuerungsrate im September bei 2,9 Prozent. Damit zeigt sich, dass die Inflation in Bayern nach wie vor spürbar ist, auch wenn der Gesamtanstieg der Verbraucherpreise deutlich abgeschwächt ist.

Gastronomie verzeichnet stärkere Preissteigerungen

Zum Beginn des Oktoberfestes stellen die Experten des Landesamtes für Statistik in Fürth deutlichere Preissteigerungen in der Gastronomie fest. So ist ein Bier im Restaurant oder Café um 2,9 Prozent teurer geworden, ein Fleischgericht sogar um 7,3 Prozent. Auch die Übernachtung im Hotel oder Gasthof hat sich um 3,5 Prozent verteuert. Für die Anreise mit der Bahn müssen Verbraucher 4,1 Prozent mehr bezahlen.Diese Preissteigerungen in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe lassen darauf schließen, dass die Inflation im Zuge des Oktoberfestbeginns wieder an Fahrt aufnehmen könnte. Die Statistiker beobachten die Entwicklung genau und werden in den kommenden Monaten weitere Daten zur Inflationsentwicklung vorlegen.

Butter und Olivenöl deutlich teurer

Neben den Preissteigerungen in der Gastronomie zeigen sich auch im Einzelhandel teilweise erhebliche Preisanstiege. So hat sich der Preis für Butter um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Olivenöl ist sogar um 26,9 Prozent teurer geworden.Diese astronomischen Preissteigerungen bei Milchprodukten und Ölen sind vor allem auf Lieferengpässe und Produktionsausfälle in den Herkunftsländern zurückzuführen. Hinzu kommen die gestiegenen Kosten für Energie, Logistik und Verpackungsmaterial, die an die Verbraucher weitergegeben werden.

Mieten ziehen moderat an

Auch bei den Wohnungsmieten verzeichnen die Statistiker einen Anstieg, wenngleich dieser moderater ausfällt als bei anderen Produktgruppen. Ohne Berücksichtigung der Nebenkosten haben die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent zugelegt.Diese überdurchschnittliche, aber dennoch verhältnismäßig geringe Mietpreisentwicklung zeigt, dass der Wohnungsmarkt in Bayern bislang relativ stabil geblieben ist. Allerdings ist zu beobachten, dass die Mieten in den Ballungsräumen stärker anziehen als im ländlichen Raum.