Europas Agrarpolitik: Ambitioniert in der Theorie, Herausforderungen in der Praxis
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der 27 EU-Länder ist ein komplexes und einflussreiches Fördersystem, das darauf abzielt, die Landwirtschaft in Europa zu unterstützen und gleichzeitig Umwelt- und Klimaziele zu erfüllen. Laut einem Sonderbericht des EU-Rechnungshofs stehen die nationalen Strategien jedoch oft nicht im Einklang mit den ehrgeizigen Zielen des Green Deals und den EU-Klimazielen. Die Überprüfung der Zielerreichung erweist sich für Brüssel als eine große Herausforderung.Europas Agrarpolitik: Zwischen Theorie und Realität
Ambitionierte Ziele, begrenzte Überprüfbarkeit
Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU ist das mit Abstand größte Einzelförderportfolio in Europa. In der Theorie verfolgt sie ehrgeizige Ziele, wie die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, den Schutz der Umwelt und den Kampf gegen den Klimawandel. In der Praxis jedoch zeigt sich, dass Brüssel nur eingeschränkt in der Lage ist, die Zielerreichung zu überprüfen. Lediglich ein einziges Kriterium, nämlich der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen in der EU, lässt sich tatsächlich messen.Nationale Strategien im Widerspruch zu EU-Zielen
Noch problematischer ist, dass die nationalen Strategien der Mitgliedsstaaten oft nicht mit den Zielen des Green Deals und den EU-Klimazielen in Einklang stehen. Dieser Befund des EU-Rechnungshofs zeigt, dass es erhebliche Diskrepanzen zwischen den ambitionierten Plänen auf EU-Ebene und der tatsächlichen Umsetzung in den einzelnen Ländern gibt.Grüner, aber nicht genug
Zwar konstatiert der EU-Rechnungshof, dass die Gemeinsame Agrarpolitik durchaus "grüner" geworden ist, doch reicht dies bei Weitem nicht aus, um den Klima- und Umweltambitionen der EU gerecht zu werden. Die Hüter der EU-Finanzen fordern daher eine stärkere Ausrichtung der GAP auf Nachhaltigkeitsziele und eine bessere Überprüfbarkeit der Zielerreichung.Komplexität und Herausforderungen der GAP
Die Gemeinsame Agrarpolitik ist ein komplexes Geflecht aus Förderungen, Regulierungen und Zielvorgaben, das sich nur schwer in der Praxis umsetzen lässt. Die Überprüfung der Zielerreichung erweist sich für Brüssel als große Herausforderung, da die nationalen Strategien oft nicht mit den EU-Vorgaben in Einklang stehen. Hinzu kommen die Interessenskonflikte zwischen Landwirten, Umweltschützern und politischen Entscheidungsträgern, die einen Interessenausgleich erschweren.Weg zu einer zukunftsfähigen Agrarpolitik
Um die Gemeinsame Agrarpolitik zukunftsfähig zu gestalten, bedarf es einer stärkeren Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele, einer verbesserten Überprüfbarkeit der Zielerreichung und einer besseren Abstimmung zwischen den Mitgliedsstaaten und der EU-Ebene. Nur so kann die Agrarpolitik ihren Beitrag zu den Klima- und Umweltzielen der EU leisten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft sicherstellen.