Preissenkungen und Rabatte: Die neue Realität auf dem deutschen Automarkt

Oct 25, 2024 at 4:31 AM
Der deutsche Automarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während die Verkäufe von Verbrennungsmotoren zurückgehen, gewinnen Elektroautos zunehmend an Boden. Dieser Strukturwandel führt zu einem Preiskampf, der Autokäufer vor neue Herausforderungen stellt. Rabatte und Preissenkungen sind an der Tagesordnung, doch dahinter verbergen sich komplexe Strategien der Hersteller, um den Herausforderungen der CO2-Regulierung zu begegnen.

Preissenkungen und Rabatte als Antwort auf die Kaufzurückhaltung

Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft vor allem die Verkäufe von Verbrennungsmotoren. Um den Absatz anzukurbeln, greifen die Autobauer zu Rabatten und Verkaufsförderungsaktionen. Im Oktober stiegen die Rabatte für Verbrenner im Durchschnitt leicht auf 16,5 Prozent. Experten rechnen in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Rabatte.Bei Elektroautos zeigt sich ein gegenläufiger Trend. Hier gehen die Rabatte teilweise sogar zurück. Beispielsweise senkte BMW den Einstiegspreis für den Mini Cooper Electric Essential Trim E 135 kW um 4.750 Euro auf 28.150 Euro. Gleichzeitig reduzierte der Hersteller auch den Listenpreis für die vergleichbare Verbrennerversion des neuen Mini, allerdings nur um 750 Euro.Diese Preisstrategie von BMW zeigt, wie die Autobauer auf die strengeren CO2-Regulierungen ab 2025 reagieren. Durch gezielte Preissenkungen bei Elektroautos und moderate Anpassungen bei Verbrennern versuchen sie, den Preisabstand zwischen den Antriebsarten zu verringern.

Rabatte können den Blick auf die Realität trüben

Rabatte sind zwar attraktiv für Autokäufer, doch sie können den Blick auf die tatsächlichen Preise verstellen. Wird der Listenpreis vor der Rabattgewährung erhöht, verlieren die Preisnachlässe an Wert. Umgekehrt können niedrige Rabatte bei sinkenden Listenpreisen für Elektroautos durchaus ein gutes Geschäft für den Kunden bedeuten.So haben im Oktober gleich fünf Elektroauto-Modelle aus den Top 20 der Verkaufscharts ihre Listenpreise gesenkt: Opel Corsa (minus 1.265 Euro), MG ZS (minus 2.000 Euro), Mini Cooper (minus 4.750 Euro), Tesla Model 3 (minus 2.500 Euro) und VW ID 3 Pure (minus 3.570 Euro). Diese Preissenkungen wirken sich direkt auf die tatsächlichen Transaktionspreise aus, also den Preis, den der Kunde am Ende bezahlt.

Der Preisabstand zwischen Verbrenner und Elektroauto schrumpft

Die Preissenkungen bei Elektroautos führen dazu, dass sich der Preisabstand zwischen Verbrennern und Batterieelektrofahrzeugen (BEV) weiter verringert. Im Oktober betrug der Unterschied noch 6.584 Euro, was rund 20 Prozent entspricht. Experten gehen davon aus, dass diese Differenz in den kommenden Monaten weiter sinken wird.Haupttreiber dieser Entwicklung sind die strengeren CO2-Vorgaben für Neuwagen ab 2025. Um die Flottenziele zu erfüllen, müssen die Autobauer ihre Elektroauto-Anteile deutlich erhöhen. Dies führt zu Preissenkungen, um die Elektroautos für Verbraucher attraktiver zu machen.

Neue Preiswelle durch CO2-Regulierung

Die verschärften CO2-Vorgaben ab 2025 werden auch Auswirkungen auf die Preise von Verbrennungsmotoren haben. Schon in den letzten Monaten ist der durchschnittliche Transaktionspreis für Verbrenner aus den Top 20 der Verkaufscharts um 730 Euro oder 2,2 Prozent gestiegen.Experten gehen davon aus, dass diese Preiswelle bei Verbrennern in den kommenden Jahren anhalten wird. Für Autokäufer bedeutet dies, dass sie auch im nächsten Jahr nicht mit günstigen Angeboten rechnen können. Der Trend zu älteren Fahrzeugen auf dem deutschen Automarkt wird sich voraussichtlich fortsetzen.Insgesamt zeigt sich, dass der Automarkt in Deutschland auch 2025 vor großen Herausforderungen stehen wird. Die Umsetzung der CO2-Regulierung führt zu Preisanpassungen, die Verbraucher spüren werden. Klimaschutz hat seinen Preis - und den müssen Autokäufer künftig mittragen.