Paris verteuert Parken für schwere Autos – dreimal mehr für SUV

Oct 1, 2024 at 5:21 AM

Pariser Parkgebühren: Teurer Preis für Luxus-SUVs

Ab Oktober 2022 müssen Besucher von Paris, die mit schweren Autos in die Innenstadt fahren, deutlich höhere Parkgebühren bezahlen. Eine Stunde Parken für SUVs und andere große Fahrzeuge kostet nun 18 Euro, für sechs Stunden sogar 225 Euro. Die Stadtverwaltung begründet die drastische Erhöhung mit Umweltschutz, Verkehrssicherheit und der effizienten Nutzung des öffentlichen Raums.

Pariser Bürger stimmen für höhere Parkgebühren für Luxus-SUVs

Bürgerbefragung als Rückendeckung für Verkehrswende

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte sich in einer Bürgerbefragung Rückendeckung für die Erhöhung der Parkgebühren für große SUVs geholt. Dabei stimmten 54,5 Prozent der Teilnehmer für die Maßnahme, auch wenn sich nur knapp sechs Prozent der Stimmberechtigten an der Befragung beteiligten. Mit diesem Votum im Rücken treibt Hidalgo ihre Verkehrswende in der französischen Hauptstadt weiter voran.

Drastische Erhöhung der Parkgebühren für schwere Fahrzeuge

Ab Oktober 2022 müssen Autofahrer in Paris für das Parken von Fahrzeugen mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen (Verbrenner und Hybride) beziehungsweise ab 2 Tonnen (Elektroautos) deutlich tiefer in die Tasche greifen. Eine Stunde Parken im Zentrum kostet für diese Fahrzeuge nun 18 Euro, für sechs Stunden sogar 225 Euro. Einwohner, Handwerker und Menschen mit Behinderung sind von der Regelung ausgenommen.

Überwachung durch Videowagen

Die Überwachung der neuen Parkgebühren-Regelung ist in Paris relativ einfach. Bereits seit einiger Zeit werden die Parkplätze in der französischen Hauptstadt mit Videowagen kontrolliert, die die Kennzeichen der abgestellten Autos erfassen. Beim Bezahlen am Parkautomaten müssen Autofahrer ihr Kennzeichen eingeben, sodass die Stadt die Fahrzeugdaten und das Gewicht der Autos kennt.

Weitere Maßnahmen der Verkehrswende in Paris

Die drastische Erhöhung der Parkgebühren für schwere Autos ist nur ein Baustein in Pariser Verkehrswende, die Bürgermeisterin Hidalgo gemeinsam mit der rot-grünen Stadtregierung umsetzt. Bereits in den vergangenen Jahren wurden etliche Uferstraßen an der Seine für den Autoverkehr gesperrt und für Fußgänger zugänglich gemacht. Außerdem wächst das Radwegenetz in der französischen Hauptstadt, wofür die Zahl der Autofahrspuren und Parkplätze reduziert wird. Auch die Einführung von Tempo 30 in weiten Teilen des Stadtgebiets sowie das Ende des E-Scooter-Verleihs gehören zu den Maßnahmen.

Weitere Schritte der Verkehrswende: Tempo-Reduzierung auf der Stadtautobahn

Trotz Protesten setzt Bürgermeisterin Hidalgo ab Anfang Oktober eine weitere Maßnahme um: Auf der stark befahrenen Stadtautobahn "Périphérique" wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h abgesenkt. Dies soll den Lärm für die vielen Anwohner der Schnellstraße reduzieren. Allerdings liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Ringautobahn in Stoßzeiten schon jetzt deutlich unter 50 km/h.