Hurrikan Helene verwüstet die USA: Warum jetzt E-Autos in Brand geraten können

Sep 30, 2024 at 4:01 PM

Elektroautos in Gefahr: Wie Besitzer sich vor Hurrikan-Schäden schützen können

Der Hurrikan Helene hat im Südosten der USA schwere Verwüstungen angerichtet. Neben den verheerenden Sturmschäden warnen die Behörden nun vor einer weiteren Gefahr für Elektroautobesitzer: Salzwasser kann zu Kurzschlüssen und Bränden führen. Was Besitzer von Elektrofahrzeugen jetzt wissen müssen, um ihre Autos vor den Folgen von Überschwemmungen zu schützen.

Brandgefahr durch Salzwasser: Eine unterschätzte Bedrohung für Elektroautos

Salzwasser als Feind der Lithium-Ionen-Batterien

Der Grund für die erhöhte Brandgefahr liegt in der chemischen Zusammensetzung der Lithium-Ionen-Batterien, die in den meisten Elektroautos verbaut sind. Dringt Salzwasser in das Batteriemodul ein, kann es leitende Brücken zwischen den positiven und negativen Polen bilden und so einen Kurzschluss auslösen. Dieser Vorgang ist besonders tückisch, da die Brände nicht unmittelbar nach der Berührung mit Salzwasser entstehen müssen. Tage oder sogar Wochen später kann es durch zurückbleibende Salzablagerungen zu einer Kettenreaktion kommen, die dann die Batterie entzündet.

Komplexe Löscharbeiten bei E-Auto-Bränden

Ein weiteres Problem bei Bränden von Elektrofahrzeugen ist, dass sie schwer zu löschen sind. Selbst wenn das Feuer zunächst gelöscht ist, können sich die Batterien wieder entzünden. Das erfordert enorme Wassermengen und spezielle Kühltechniken. Tesla selbst gibt an, dass bis zu 30.000 Liter Wasser nötig sein können, um einen Batteriebrand in einem Elektroauto zu löschen. Der Wasserstrahl muss dabei so nah wie möglich an die Batteriezellen herangeführt werden, um die Hitzeentwicklung zu stoppen.

Dramatische Folgen für den Straßenverkehr

Die Komplexität solcher Brände wurde auch in Deutschland deutlich: Im Dezember legte ein mit Elektroautos beladener Lastwagen nach einem Brand den Verkehr auf der A2 bei Magdeburg stundenlang lahm. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Januar auf der Bundesstraße bei Ulm, als ein Transporter mit Elektro- und Hybridfahrzeugen in Flammen aufging. Solche Brände erfordern eine intensive Nachsorge und lange Abkühlzeiten, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.

Neue Sicherheitsanforderungen für E-Auto-Batterien

Um solche Vorfälle in Zukunft zu minimieren, arbeitet die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA an neuen Sicherheitsanforderungen für Batterien von Elektrofahrzeugen. Geplant ist eine Überarbeitung der bestehenden Vorschriften, um die Brandgefahr durch Wasserkontakt weiter zu reduzieren. Bis dahin raten Experten, Elektroautos, die mit Salzwasser in Berührung gekommen sind, umgehend von Fachwerkstätten überprüfen zu lassen.

Präventive Maßnahmen für Elektroautobesitzer

Tesla empfiehlt, betroffene Fahrzeuge bis zur Untersuchung mindestens 15 Meter von anderen Autos, Gebäuden oder brennbaren Materialien entfernt zu parken. Nur so lässt sich im Falle eines Brandes eine Ausbreitung des Feuers verhindern. Darüber hinaus sollten Elektroautobesitzer ihre Fahrzeuge in höher gelegene Gebiete bringen, um sie vor Überschwemmungen zu schützen. Denn Salzwasser kann nicht nur Kurzschlüsse verursachen, sondern auch andere Schäden an den Fahrzeugen anrichten.