"Oldtimer und sein H-Kennzeichen: Erfüllte Voraussetzungen"

Dec 4, 2024 at 7:05 PM
Stand: 04.12.2024, 19:05 Uhr. Von: Sebastian Oppenheimer. DruckenTeilen. Für diejenigen, die ein Oldtimer besitzen, das H-Kennzeichen bietet eine Reihe von Vorteilen. Ein fabrikneues Auto ist für viele das Symbol von Glück, aber nicht jeder kann oder will diesen Luxus erwerben. Die Preise für Neuwagen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, und viele Hersteller konzentrieren sich hauptsächlich auf SUVs, was die Suche nach einzigartigen Automobildesigns erschwert. Auch die zunehmend komplexe Technik ist für einige ein Hindernis. In diesem Zusammenhang zeigen ältere Autos ihre Stärke, da sie wenig Elektronik aufweisen und daher robust sind, wie ein Mercedes der Baureihe 123 nach der Flut in Spanien belegt.

Die Vorteile des H-Kennzeichens

Günstiger Steuersatz

Ein H-Kennzeichen bedeutet für Oldtimer-Besitzer einen günstigeren, pauschalen Steuersatz. Pkw und Lkw zahlen 191,73 Euro, Motorräder 46,02 Euro. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, der die Kosten für die Besitzer reduzieren kann.

Sonder-Tarife bei Versicherungen

Mit einem H-Kennzeichen können Oldtimer bei vielen Versicherungen Sonder-Tarife erhalten. Dies bietet ihnen eine gewisse Sicherheit und Kosteneinsparung.

Keine Notwendigkeit für einen Katalysator

Ein weiterer Vorteil ist, dass kein Katalysator im Fahrzeug erforderlich ist. Dies kann die Kosten für die Reparatur und die Umweltbelastung reduzieren.

Möglichkeit, Umweltzonen zu befahren

Oldtimer mit H-Kennzeichen können Umweltzonen auch ohne Feinstaubplakette befahren. Dies ermöglicht ihnen eine größere Mobilität und ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Regionen zu fahren.

Welche Kriterien für ein H-Kennzeichen erfüllt sein müssen

Alter des Fahrzeugs

Ein Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein, um ein H-Kennzeichen erhalten zu können. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die Authentizität des Oldtimers zu gewährleisten.

Originalzustand

Das Fahrzeug muss im Originalzustand sein. Eine nicht „zeittypische“ Lackierung oder Anbauteile können zur Ablehnung führen. Restaurierungen sollten ausschließlich mit Originalteilen durchgeführt werden. Dies ist wichtig, um die historische Bedeutung des Oldtimers zu wahren.

Anerkannter Sachverständiger

Ein anerkannter Sachverständiger, wie von TÜV, Dekra, GTÜ oder KÜS, muss den Originalzustand in Form eines Oldtimergutachtens bestätigen. Dieser Gutachten ist eine wichtige Grundlage für das Antrag auf ein H-Kennzeichen.

Unterlagen für den Antrag

Für den Antrag bei der Zulassungsstelle sind mehrere Unterlagen erforderlich. Dazu gehören die eVB-Nummer der Versicherung, die Zulassungsbescheinigung I und II, ein gültiger Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung, der gültige Bericht der Hauptuntersuchung und das Oldtimergutachten. Gibt es ein bisheriges Kennzeichen, muss es ebenfalls mitgeliefert werden.

H-Status kann wieder entzogen werden

Mit einem H-Kennzeichen gibt es keine Einschränkungen für Fahrten ins Ausland und auch die gewerbliche Nutzung des Fahrzeugs ist möglich. Jedoch kann der H-Status wieder entzogen werden, wenn das Fahrzeug beispielsweise in einem schlechten Zustand ist oder technische Veränderungen vorgenommen worden sind. In diesem Fall muss das Fahrzeug erneut zur Hauptuntersuchung gehen, und es kann sein, dass das H-Kennzeichen abgelehnt wird.