Die Umstände des Ablebens von Isak Andic, dem Gründer des Modeimperiums Mango, werden erneut unter die Lupe genommen. Was zunächst als tragischer Unfall in den Bergen galt, offenbart nun aufgrund widersprüchlicher Zeugenaussagen und neuer Beweise mögliche Ungereimtheiten. Der 71-jährige Milliardär stürzte bei einem Ausflug mit seinem Sohn Jonathan im Montserrat-Gebirge tödlich in eine Schlucht. Die spanischen Behörden haben kürzlich die Ermittlungen wieder aufgenommen, da sich Widersprüche in den Aussagen seines Sohnes herauskristallisiert haben.
In den Wochen nach dem Vorfall wurden die Umstände systematisch überprüft. Laut Berichten der spanischen Medien gab es Unstimmigkeiten zwischen Jonathans Erzählungen und den technischen Daten. Zwar behauptete dieser, während des Spaziergangs keine Fotos geschossen zu haben, doch Ermittler fanden Hinweise auf Aufnahmen an jenem Tag. Diese Entdeckung führte dazu, dass das Gericht in Martorell zusätzliche Untersuchungen verlangte, darunter Geolokalisierungsdaten der Mobiltelefone von Vater und Sohn.
Außerdem berichtet die Presse von Spannung innerhalb der Familie vor dem Ereignis. Angeblich existierte ein Konflikt zwischen Vater und Sohn bezüglich des Unternehmens Mangos wirtschaftlicher Entwicklung nach der Übergabe an Jonathan. Dieser Missstand könnte Emotionen hochgespielt haben, was die Atmosphäre zwischen beiden beeinträchtigte.
Weiterhin wird spekuliert, dass politische Äußerungen des Unternehmers möglicherweise einen Einfluss auf den Fall hatten. Isak Andic, der sich selbst als „katalanischer Jude“ bezeichnete, erhielt Morddrohungen wegen seiner Unterstützung für Israel. Diese Informationen verstärken die Neugierde der Ermittler, obwohl bisher kein direktes Fremdverschulden nachgewiesen ist.
Das plötzliche Verscheiden des Modepioniers hat die Branche erschüttert. Innerhalb von vier Jahrzehnten baute Andic sein Unternehmen aus einer kleinen Idee zu einem weltweit renommierten Label mit über 2.700 Filialen aus. Heute führt CEO Toni Ruiz weiterhin die Strategie voran, während Jonathan Andic sich zurückhält. Ruiz wurde unlängst zum Chairman ernannt und setzt somit den Weg fort, den Isak Andic begann.