Verdächtiger Iraner soll Anschläge für den IS geplant haben
Die Bundesanwaltschaft hat in Paderborn mehrere Durchsuchungen durchgeführt, nachdem ein 26-jähriger Iraner am Flughafen Hannover festgenommen wurde. Der Mann soll geplant haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien anzuschließen und sich Informationen zur Vorbereitung und Durchführung von Anschlägen besorgt haben. Außerdem soll er Geld an weibliche IS-Mitglieder in syrischen Lagern überwiesen haben.Mutmaßlicher IS-Anhänger in Untersuchungshaft
Festnahme am Flughafen Hannover
Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft begannen, als ein 26-jähriger Iraner am Flughafen Hannover festgenommen wurde. Der Mann, der unter dem Namen Karim K. bekannt ist, soll geplant haben, von Hannover aus über die Türkei nach Syrien zu reisen, um sich dort der Terrororganisation IS anzuschließen.Durchsuchungen im Raum Paderborn
Kurz nach der Festnahme des Mannes führte die Polizei im Raum Paderborn insgesamt vier Durchsuchungen durch. Dabei wurden weitere Personen überprüft, die im Verdacht stehen, Verbindungen zum IS zu haben. Eine dieser Personen ist mittlerweile nicht mehr tatverdächtig.Beschuldigter soll sich über Anschläge informiert haben
Laut den Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft soll sich Karim K. bereits Unterlagen aus dem Internet besorgt haben, in denen es um die Vorbereitung und Durchführung von Anschlägen geht. Außerdem soll er in einem Telegram-Chat von einem Chatpartner erklärt bekommen haben, wie er diese Dateien vor den Strafverfolgungsbehörden verstecken kann.Geldtransfers in den Irak
Darüber hinaus soll Karim K. in der ersten Jahreshälfte 2024 einen niedrigen vierstelligen Geldbetrag über Mittelspersonen in der Türkei nach Syrien geschickt haben, der für den IS bestimmt war. Die Gelder sollten an weibliche Mitglieder des IS fließen, die in den syrischen Lagern Al-Hol und Atmah inhaftiert sind.Rolle des Generalbundesanwalts
Der Generalbundesanwalt schaltet sich bei mutmaßlichen Verbrechen gegen die innere und äußere Sicherheit mit in die Strafverfolgung ein. Laut ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt handelt es sich in diesem Fall um ein vergleichsweise kleines Ermittlungsverfahren, da die mögliche Reise zum IS erst bevorstand und die möglicherweise zuvor gespendeten Geldbeträge vergleichsweise gering waren.Haftbefehl und Untersuchungshaft
Dem 26-jährigen Mann droht nun eine Haftstrafe, wenn sich die Vorwürfe vor Gericht bestätigen. Mittlerweile ist Haftbefehl gegen ihn erlassen und die Untersuchungshaft angeordnet.