Tuchel übernimmt Englands Nationalmannschaft: Eine Herausforderung voller Erwartungen

Oct 16, 2024 at 8:49 AM

Tuchel übernimmt Englands Nationalmannschaft: Eine Herkulesaufgabe mit hohen Erwartungen

Die Suche nach dem Nachfolger von Gareth Southgate als Englands Fußballnationaltrainer ist beendet. Mit Thomas Tuchel hat sich die Fußballassoziation (FA) für einen erfahrenen und erfolgreichen Trainer entschieden, der das Potenzial der gegenwärtigen Spielergeneration nutzen und England endlich zu einem großen Turniersieg führen soll. Tuchel tritt damit eine Aufgabe an, die mit hohen Erwartungen verbunden ist und ihn vor große Herausforderungen stellen wird.

Englands Fußballnationalmannschaft: Auf der Suche nach dem Weg zum Erfolg

Gescheiterte Endspiele und Halbfinals: Der Auftrag an den neuen Trainer

Die Stellenausschreibung der FA hatte es in sich. Nach den verlorenen Endspielen bei den Europameisterschaften 2021 und 2024 sowie dem Ausscheiden im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2018 soll der neue Trainer das gewaltige Potenzial der gegenwärtigen Spielergeneration nutzen, um endlich "ein großes Turnier zu gewinnen". Seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1966 hat England keine weiteren Titel gewonnen, und bei der WM 2026 wird dieser größte und bislang einzige englische Triumph 60 Jahre her sein. Der Druck auf den neuen Trainer, diese Durststrecke zu beenden, ist enorm.

Thomas Tuchel: Der Mann, der Englands Fußball-Träume wahr machen soll

Nach einem intensiven Auswahlprozess, bei dem offenbar auch Pep Guardiola als Kandidat gehandelt wurde, hat sich die FA für Thomas Tuchel als neuen Nationaltrainer entschieden. Der 51-Jährige, der bereits in Dortmund, Paris, Chelsea und München Erfolge gefeiert hat, soll England auf dem Weg zur WM 2026 weiterentwickeln und den ersehnten Titelgewinn ermöglichen.

Tuchels Profil: Taktisches Geschick, Führungsstärke und Inspiration

Ausschlaggebend für Tuchels Verpflichtung waren offenbar seine beeindruckende Titelsammlung und seine Fähigkeit, Mannschaften schnell und effektiv zu verbessern. Insbesondere seine Leistung beim FC Chelsea, wo er das Team innerhalb weniger Monate aus einer tiefen Krise geführt und anschließend die Champions League gewonnen hat, dürfte die FA beeindruckt haben. Darüber hinaus muss Tuchel in der Lage sein, "die Nation zu inspirieren" - eine Herausforderung, die angesichts des hohen öffentlichen Drucks in England nicht zu unterschätzen ist.

Tuchels Ruf als "Kontrollfreak": Eine Herausforderung für den Nationaltrainer

Allerdings haftet Tuchel in der Branche auch der Ruf eines "Kontrollfreaks" an. Seine Entlassungen bei Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund verliefen nicht gerade friedlich, und er gilt als jemand, der sich nicht leise unterordnet. Als Nationaltrainer wird er sich nun darauf konzentrieren müssen, den öffentlichen Druck zu managen und sich nicht in Transferfragen oder andere Alltagskonflikte verstricken zu lassen.

Southgate als Vorbild: Tuchel muss den richtigen Ton treffen

Tuchel folgt in England auf Gareth Southgate, der es verstand, den öffentlichen Druck zu managen und stets den richtigen Ton zu treffen - sei es in Bezug auf fußballerische Themen oder rassistische Beleidigungen gegen Spieler. Daran wird sich Tuchel messen lassen müssen, denn auch er wird in seiner neuen Rolle als Nationaltrainer unweigerlich zu einer Art politischem Sprecher werden.

Kritik an der Tuchel-Verpflichtung: Zu wenige englische Trainer auf Topniveau

Nicht alle begrüßen Tuchels Ernennung zum Englands Nationaltrainer. Insbesondere in konservativen Kreisen wird kritisiert, dass ausgerechnet ein Deutscher das höchste Traineramt des Landes übernimmt. Zudem wird beklagt, dass es zu wenige englische Trainer auf dem höchsten Niveau zur Auswahl gestanden hätten, da Engländer in der Premier League immer seltener Cheftrainerjobs bekämen.

Tuchels erste Schritte als Englands Nationaltrainer

Bei seiner ersten Pressekonferenz als künftiger England-Trainer zeigte sich Tuchel bereits um Sympathie bemüht. Er entschuldigte sich dafür, "nur einen deutschen Pass" zu haben, bekräftigte aber seine Leidenschaft für England und die englische Fußballkultur. Ob er auch die Nationalhymne mitsingen wird, ließ er offen - eine Diskussion, die im Land zuletzt wieder vermehrt geführt wird. Tuchel weiß, dass er in England vor einer Herkulesaufgabe steht, die mit hohen Erwartungen verbunden ist. Leicht wird es für ihn sicher nicht werden.