Mpox: Die Bedrohung, die wir nicht ignorieren können
In den letzten Monaten hat das Mpox-Virus, auch bekannt als Affenpocken, die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf sich gezogen. Während die Krankheit in Zentralafrika bereits seit Jahrzehnten bekannt ist, hat sich das Virus in diesem Jahr in unerwarteter Weise auch in anderen Teilen der Welt ausgebreitet. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, die Risikogruppen, die Impfempfehlungen und die Herausforderungen, die mit dieser Krankheit einhergehen.Mpox: Eine globale Bedrohung, die wir nicht unterschätzen dürfen
Die Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika
Laut Angaben der Behörde CDC Africa gab es seit Jahresbeginn bis Mitte Oktober 42.438 Mpox-Verdachtsfälle auf dem afrikanischen Kontinent, von denen 8.113 bestätigt wurden. Tragischerweise registrierte die Behörde 1.100 Todesfälle, wobei 99,5 Prozent davon in Zentralafrika auftraten. Betroffen waren bis Ende vergangener Woche 18 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union.Das Mpox-Virus verbreitet sich durch direkten Kontakt, also Berührung und über sexuelle Übertragung. Experten weisen darauf hin, dass sexuelle Kontakte beziehungsweise enger Körperkontakt genauso bei Frauen und Heterosexuellen zu einer Infektion führen können, auch wenn der Großteil der Mpox-Infektionen im Jahr 2022 die schwule Community betraf.Risikogruppen und Impfempfehlungen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) sieht in der Mpox-Risikogruppe insbesondere "Männer, die Sex mit Männern haben und dabei häufig die Partner wechseln". Darüber hinaus gelten auch medizinisches Personal mit engem Kontakt zu Infizierten oder beim Umgang mit infektiösen Laborproben, die Orthopockenmaterial enthalten, sowie Personen mit Immundefizienz als Risikogruppen.Für diese Personengruppen empfiehlt die STIKO die Impfung ab dem Alter von 18 Jahren. Die Grundimmunisierung für Personen, die noch nie eine Pockenimpfung erhalten haben, erfolgt mit zwei Impfdosen im Abstand von 28 Tagen. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, reicht eine einmalige Impfstoffgabe aus. Die Impfung schützt am besten, wenn sie vorbeugend gegeben wird, kann aber auch nach einem Kontakt mit einer infizierten Person das Erkrankungsrisiko verringern.Besondere Herausforderungen für Kinder
Für Kinder wird derzeit keine Mpox-Impfung empfohlen, da das Risiko für Kinder, sich mit Mpox zu infizieren, in Deutschland sehr gering ist. Laut aktuellen Zahlen wurden in Deutschland im Rahmen des weltweiten Ausbruchsgeschehens bis Mitte August 2022 zwei Fälle bei Jugendlichen und ein Fall bei einem 4-jährigen Kind registriert.Allerdings ist aus Ländern mit Mpox-Vorkommen bekannt, dass Säuglinge, Kinder unter 8 Jahren, immundefiziente Kinder sowie Kinder mit Hautekzemen und anderen Hauterkrankungen nach einer Mpox-Infektion besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken. Daher ist es wichtig, diese Risikogruppen besonders im Blick zu behalten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.