Inflationsrückgang: Deutschlands Wirtschaft atmet auf
Die Inflationsrate in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gefallen, was auf eine Entspannung der Preisentwicklung hindeutet. Dieser Rückgang der Teuerung ist vor allem auf sinkende Energiepreise zurückzuführen, während andere Bereiche wie Lebensmittel und Dienstleistungen weiterhin Preiserhöhungen verzeichnen. Ökonomen erwarten, dass der Inflationsdruck auf Verbraucher in den kommenden Monaten weiter nachlassen wird, was der Europäischen Zentralbank mehr Spielraum für Zinssenkungen verschaffen könnte.Inflationsrückgang bietet Hoffnung für Deutschlands Wirtschaft
Rückgang der Inflationsrate auf 1,6 Prozent
Die Inflationsrate in Deutschland ist im September auf 1,6 Prozent gefallen, den niedrigsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren. Dieser deutliche Rückgang der Teuerung ist vor allem auf sinkende Energiepreise zurückzuführen, die im Vergleich zum Vormonat um 7,6 Prozent günstiger wurden. Allerdings verteuerten sich Lebensmittel und Dienstleistungen weiterhin. Die viel beachtete Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel ging leicht von 2,8 auf 2,7 Prozent zurück.Erwartungen auf weitere Entspannung
Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation in Deutschland weiter sinken wird. In ihrem jüngsten Herbstgutachten rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent - nach 5,9 Prozent im Jahr 2023. Für 2024 erwarten sie dann nur noch eine Inflationsrate von 2,0 Prozent. Auch die Ifo-Preiserwartungen der Unternehmen sind im September auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021 gesunken, was auf eine nachlassende Preisdynamik hindeutet.Konsum bleibt trotz Inflationsrückgang verhalten
Allerdings hat der Rückgang der Inflation bisher nicht zu einer Belebung der Konsumlaune der Verbraucher geführt. Laut dem jüngsten GfK-Konsumklimaindex verharrte die Verbraucherstimmung im September auf sehr niedrigem Niveau, obwohl die Löhne gestiegen sind. Viele Menschen legen ihr Geld lieber auf die hohe Kante, anstatt es für Konsum oder Investitionen auszugeben. Dies ist keine gute Nachricht für die derzeit schwächelnde Konjunktur, da der private Konsum eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft darstellt.Spielraum für EZB-Zinssenkungen
Sinkt die Inflation in Deutschland und im Euroraum insgesamt, würde dies der Europäischen Zentralbank (EZB) mehr Spielraum für weitere Leitzinssenkungen verschaffen. Zuletzt hatte die EZB den Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent gesenkt. An den Finanzmärkten wird fest mit weiteren Zinsschritten in den kommenden Monaten gerechnet, auch wenn unklar ist, ob die EZB schon bei ihrer nächsten Sitzung im Oktober nachlegen wird.