Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Eine Analyse der verheerenden Kosten für Putins Armee
Russland behauptet, dass seine Militäroffensive in der Ukraine erfolgreich verläuft. Doch neueste Zahlen einer US-Denkfabrik zeichnen ein ganz anderes Bild: Die russischen Truppen erleiden offenbar deutlich höhere Verluste, als offiziell verlautbart wird. Diese Erkenntnisse werfen ein Schlaglicht auf die wahren Kosten des Krieges für Moskau.Russlands Verluste an der Front: Eine beunruhigende Realität
Massive Einbußen an Kriegsgerät
Laut Berichten des Oryx-Projektes, einem OSINT-Experten, haben die russischen Streitkräfte im Zuge ihres Vorrückens auf Pokrowsk massive Verluste an Kriegsgerät erlitten. Demnach sollen innerhalb des letzten Jahres insgesamt 539 russische Panzer zerstört, aufgegeben, beschädigt oder vom Feind erobert worden sein - im Vergleich zu lediglich 92 auf ukrainischer Seite. Bei gepanzerten Kampffahrzeugen wie Schützenpanzern zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier stehen 1020 russische Verluste 138 ukrainischen gegenüber.Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass das russische Vorrücken in Wirklichkeit mehr Schein als Sein ist. Obwohl Moskau behauptet, an der Front Fortschritte zu machen, deuten die hohen Verluste an Militärgerät darauf hin, dass der Preis dafür extrem hoch ist. Die russische Armee scheint den Tribut, den der Krieg fordert, kaum noch stemmen zu können.Grenzen der russischen Rüstungsindustrie
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) analysiert die Situation ebenfalls kritisch. Die Experten gehen davon aus, dass die russische Militärführung möglicherweise nicht willens oder in der Lage ist, das derzeitige Ausmaß und die Geschwindigkeit der Fahrzeugverluste in den kommenden Monaten und Jahren zu akzeptieren. Denn die russische Rüstungsindustrie stößt an ihre Grenzen, und die Bestände an Militärfahrzeugen aus Sowjetzeiten sind begrenzt.Zudem ist es dem russischen Militär bislang nicht gelungen, durch mechanisierte Manöver operativ bedeutsame territoriale Fortschritte zu erzielen. Seit Oktober 2023 sind die Truppen lediglich etwa 40 Kilometer in Richtung Awdijiwka/Pokrowsk vorgedrungen. Angesichts der hohen Verluste an Ausrüstung scheint dieser Gewinn an Boden auf Dauer nicht tragbar zu sein, so das ISW.Außergewöhnlich hohe Verluste für Russland
Auch der ehemalige US-Marine Rob Lee vom Foreign Policy Research Institute beschreibt die Verluste der Kreml-Truppen als "außergewöhnlich hoch". Bisher sei es Russland nicht gelungen, nach Pokrowsk einzudringen - obwohl die Truppen nur wenige Kilometer vor der für die ukrainische Logistik wichtigen Stadt stehen.Diese Erkenntnisse zeichnen ein beunruhigendes Bild der Lage an der Front. Entgegen der offiziellen Darstellung Moskaus scheint der Preis für Putins Offensive in der Ukraine extrem hoch zu sein. Die massiven Verluste an Kriegsgerät und die Grenzen der russischen Rüstungsindustrie deuten darauf hin, dass der Kreml den Tribut des Konflikts langfristig nur schwer wird tragen können.