Gewinnwarnung bei BMW

Sep 10, 2024 at 1:07 PM

Bremsenproblem bei BMW: Millionenkosten und Absatzrückgang

Nach den jüngsten Rückschlägen bei Volkswagen gibt es nun auch Probleme beim Münchner Autobauer BMW. Der Konzern musste eine Gewinnwarnung herausgeben, da er seine Ziele für dieses Jahr voraussichtlich nicht erreichen wird. Hauptgrund sind Schwierigkeiten mit einem Bremssystem, das vom Zulieferer Continental stammt. Betroffen sind über 1,5 Millionen Fahrzeuge, die entweder zurückgerufen oder gar nicht erst ausgeliefert werden können. Die Kosten für BMW belaufen sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

Bremsenproblem führt zu Gewinnwarnung und Absatzrückgang bei BMW

Probleme mit Continental-Bremssystem belasten BMW

Die Probleme bei BMW unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den Schwierigkeiten, mit denen Volkswagen zu kämpfen hatte. Dem Münchner Konzern machen vor allem Komplikationen mit einem Bremssystem zu schaffen, das vom Zulieferer Continental stammt. Potenziell sind mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge betroffen, die entweder zurückgerufen werden müssen oder gar nicht erst ausgeliefert werden können. Dadurch kann BMW seine Absatzziele nicht erreichen, was zu einer Gewinnwarnung führte.BMW beziffert die Kosten für die Gewährleistungsansprüche auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Betroffen sind Modelle verschiedenster Baureihen, sowohl Verbrenner als auch Elektrofahrzeuge. Allerdings dürfte BMW Schadenersatz von Continental fordern, um zumindest einen Teil der Kosten an den Zulieferer weiterreichen zu können. Continental hat bereits Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet und geht davon aus, dass dies für den Gewährleistungsfall ausreichen wird.

Rückrufe und Auslieferungsstopp belasten BMW

Durch die Ausliefersperre, von der aktuell rund 100.000 Autos betroffen sind, kann BMW seine Absatzziele nicht erreichen. Bislang plante der Konzern mit einem leichten Plus beim Absatz, nun wird ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Auch die Gewinnmarge im Autogeschäft dürfte mit sechs bis sieben Prozent niedriger ausfallen, eigentlich waren acht bis zehn Prozent erwartet worden.Die Probleme zwischen Hersteller und Zulieferer führten allerdings erst jetzt zur Gewinnwarnung bei BMW, weil der Rückruf auch auf Fahrzeuge in China ausgeweitet wurde. Ein Großteil der Autos mit dem betroffenen System wurde dort bereits verkauft oder wartet auf seine Auslieferung. Manche Behörden geben sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mit der Diagnose-Software-Lösung nicht zufrieden und fordern einen Austausch des Bremssystems, bevor die Wagen ausgeliefert werden dürfen – etwa in China und den USA. Für ein Fahrzeug dürften dafür mindestens tausend Euro fällig werden.

Weitere Rückrufe in China und den USA

Neben den Problemen mit dem Continental-Bremssystem musste BMW auch in anderen Regionen Rückrufe durchführen. So beorderte der Konzern im August in China rund 1,36 Millionen lokal produzierte sowie importierte Fahrzeuge in die Werkstätten. Grund waren potenzielle Risiken bei Airbags des ehemaligen japanischen Herstellers Takata.Auch in den USA hatte BMW kürzlich 394.000 Autos wegen Problemen mit Takata-Airbags zurückgerufen. Im August ordnete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA an, dass rund 720.000 BMW-Fahrzeuge in die Werkstätten müssen. Dort könnte ein nicht ordnungsgemäß abgedichteter elektrischer Anschluss an der Wasserpumpe Wasser durchlassen und einen Kurzschluss verursachen.

Schwächelnde Nachfrage in China belastet BMW zusätzlich

Ein zweiter Punkt, der jetzt zur Gewinnwarnung führte, ist laut BMW die schwächelnde Nachfrage in China. Dort sind viele Kunden weiterhin zurückhaltend beim Autokauf – allerdings vor allem bei Premiumfahrzeugen. Dies belastet den Münchner Konzern zusätzlich zu den Problemen mit dem Continental-Bremssystem.Insgesamt zeigt sich, dass BMW derzeit gleich an mehreren Fronten kämpfen muss. Neben den hohen Kosten für die Gewährleistungsansprüche und den Rückrufen belastet auch die schwache Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten wie China den Konzern. Die Gewinnwarnung ist daher ein deutliches Zeichen dafür, dass der Autobauer in diesem Jahr deutlich schlechter abschneiden wird als ursprünglich geplant.