Frühfördergruppen im Filder Raum: Ein Leuchtfeuer für Kinder und Eltern

Jan 7, 2025 at 10:25 AM

In den Frühförderverbünden des Filder Raums erhalten Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen vor dem Schulstart gezielte Unterstützung. Diese Gruppen bieten eine spezielle Umgebung, in der die Entwicklung von Bewegung, Sprache und Konzentration spielerisch gefördert wird. Die Treffen finden in Sielmingen oder Leinfelden statt und sind auch für die Eltern von großer Bedeutung. Die Kleingruppen ermöglichen es den Betreuern, sich intensiv um jedes Kind zu kümmern und gleichzeitig einen Austausch unter den Eltern zu fördern.

Spielend lernen und wachsen: Die Wuselgruppe als Förderraum

Die Wuselgruppe ist ein besonderer Ort, an dem Kinder zwischen drei und fünf Jahren ihre motorischen und sprachlichen Fähigkeiten entwickeln. In einem freundlichen Umfeld mit vielfältigen Spielmaterialien begleiten erfahrene Sonderpädagoginnen die Kinder auf ihrem Weg zur Schule. Die kleine Gruppengröße ermöglicht individuelle Förderung und sorgt dafür, dass jede Kleinigkeit beachtet wird. Dies schafft eine optimale Grundlage für das spätere Schulalltagserfolg.

In der Wuselgruppe werden sensorische, kognitive und motorische Fähigkeiten durch spielerische Aktivitäten gestärkt. Bausteine, Gymnastikmatten und Bälle sind nur einige der Materialien, die dazu beitragen, die Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Die beiden Leiterinnen, Saskia Scheuer und Teresa Körner, nutzen ihr Fachwissen, um die Kinder gezielt anzusprechen. Sie haben dieses Angebot selbst entworfen, um eine Lücke in den bestehenden Fördermöglichkeiten zu schließen. „Wir wollten etwas Konkretes für die Eltern schaffen“, erklärt Teresa Körner. Die Gruppe trifft sich regelmäßig in verschiedenen Standorten, um den Teilnehmern eine abwechslungsreiche Umgebung zu bieten.

Elterliche Unterstützung und Gemeinschaftsbildung

Neben der Förderung der Kinder bietet die Wuselgruppe auch eine Plattform für die Eltern. Während die kleinen Teilnehmer in einer sicheren Umgebung spielen und lernen, können sich die Erwachsenen austauschen. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, da er den Eltern hilft, sich nicht allein gelassen zu fühlen. Der Austausch mit anderen Eltern, die ähnliche Erfahrungen machen, kann eine große Stütze sein.

Der Austausch im Nebenraum der Wuselgruppe ist ein integraler Bestandteil des Programms. Hier treffen sich Eltern aus verschiedenen Ländern und Hintergründen, um gemeinsam über ihre Erfahrungen zu sprechen. Ibrahim und Abir aus Syrien sowie Maria aus der Ukraine teilen Geschichten über die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Ibrahim berichtet, wie sein Sohn erst im Alter von vier Jahren begonnen hat zu sprechen, was ihn und seine Frau sehr besorgt gemacht hat. Trotz zahlreicher Untersuchungen blieb der Grund unbekannt. „Es tat gut zu wissen, dass wir nicht allein damit sind“, sagt er. Ähnlich verhält es sich mit Marias Sohn, der ebenfalls Schwierigkeiten mit der Sprache hat. Bettina Benzler, die Leiterin der Pestalozzischule, betont die Bedeutung dieser Gemeinschaft: „Eltern mit Kindern, die Förderbedarf haben, fühlen sich oft isoliert.“ Durch solche Gruppen wird diese Isolation gemindert und es entsteht ein Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung.