Die Führungskräfte und Arbeitnehmervertreter führender Unternehmen der deutschen Automobilzulieferindustrie haben Bundeskanzler Olaf Scholz in einem offenen Brief um Unterstützung gebeten. Diese Industriebranchen warnen vor einer dramatischen Beschäftigungslage und fordern politische Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Standort für Elektromobilität zu stärken. Die Branche hat bereits erhebliche Investitionen in diese Technologie getätigt, doch die langsame Marktdurchdringung gefährdet ihre Rentabilität. Es wird eine Ausweitung der Ladeinfrastruktur sowie steuerliche Erleichterungen gefordert.
In den letzten Jahren hat die deutsche Automobilzulieferindustrie erhebliche Herausforderungen durchgemacht. Seit 2019 wurden fast 50.000 Arbeitsplätze gestrichen, und die Branchenvertreter erwarten weitere negative Entwicklungen in den kommenden Monaten. In ihrem Brief an den Bundeskanzler äußern sie tiefgreifende Bedenken über die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland. Die IG Metall, unter der Leitung von Christiane Benner, unterstützt diese Aufforderung.
Ein wesentlicher Fokus liegt auf der Förderung der Elektromobilität. Die Zulieferer haben bereits bedeutende finanzielle Mittel in die Entwicklung dieser Technologie investiert. Allerdings droht die langsame Markteinführung, dass diese Investitionen nicht rentabel werden. Um die Innovationskraft der deutschen Industrie zu erhalten, setzen sich die Unternehmenschefs für eine verbesserte technologische Offenheit ein. Sie betonen die Notwendigkeit, CO₂-neutrale Kraftstoffe ab 2035 zu berücksichtigen und gleichzeitig die Ladeinfrastruktur auszubauen.
Die aktuelle EU-Regulierung bezüglich der CO₂-Flottengrenzwerte stellt sehr ehrgeizige Ziele. Um diese zu erreichen, müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Unternehmensvertreter sehen es als dringend erforderlich an, dass die Politik aktiv in den Prozess eingreift, um die deutsche Automobilindustrie global wettbewerbsfähig zu halten. Sie plädieren für maßgeschneiderte steuerliche Anreize und einen verstärkten Ausbau der öffentlichen Ladestationen.
Die Appelle der Automobilzulieferindustrie zeigen deutlich, wie wichtig es ist, die notwendigen politischen Schritte zu ergreifen. Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie kann die Zukunft des deutschen Automobilsektors gesichert werden. Die Unternehmensvertreter hoffen, dass ihr Aufruf bei der Regierung Gehör findet und rasche Handlung folgt, um die Beschäftigungsprobleme zu lindern und die Wertschöpfungskette innerhalb der Branche zu stärken.