Militäranalyse: Russische Gleitbomben schwer zu bekämpfen

Jun 23, 2024 at 2:45 PM

Russlands Gleitbomben-Offensive: Eine neue Bedrohung für die Ukraine

Die russischen Streitkräfte haben erstmals die massive 3-Tonnen-Gleitbombe FAB-3000 M-54 gegen ukrainische Stellungen eingesetzt. Dieser Schritt zeigt, dass Russland seine Zerstörungskraft weiter ausbauen kann. Für die ukrainische Armee stellt dies eine ernsthafte Herausforderung dar, der nur mit Hilfe modernster westlicher Luftabwehrsysteme begegnet werden kann.

Russlands Gleitbomben-Offensive: Eine neue Dimension der Zerstörungskraft

Der Einsatz der FAB-3000 M-54 Gleitbombe

Am 20. Juni setzten die russischen Streitkräfte erstmals die 3-Tonnen-Gleitbombe FAB-3000 M-54 gegen eine ukrainische Stellung in der Stadt Lypzi ein. Dieser Schritt zeigt, dass es den russischen Ingenieuren gelungen ist, die große und sperrige Bombe in eines der vorhandenen taktischen Flugzeugtypen zu integrieren. Höchstwahrscheinlich wurde die Bombe von einer Sukhoi 34 abgeworfen, doch die genauen Details sind noch unklar. Unklar ist auch, wie viele solcher Bausätze Russland insgesamt besitzt.Der Einsatz dieser Gleitbomben stellt eine neue Dimension der Zerstörungskraft dar, die die russische Luftwaffe gegen die ukrainische Infanterie einsetzen kann. Bereits die kleineren Gleitbomben haben den ukrainischen Verteidigern aufgrund ihrer verheerenden Wirkung große Probleme bereitet. Wenn Russland nun in der Lage ist, Drei-Tonnen-Bomben in großem Umfang einzusetzen, wird es für die ukrainische Armee äußerst schwierig, befestigte Stellungen zu halten.

Die Herausforderung für die ukrainische Armee

Da Gleitbomben kaum auf sinnvolle Weise abgeschossen werden können, bleibt der Ukraine nur der Einsatz von modernen Luftabwehrwaffen aus westlicher Produktion, um die russischen taktischen Flugzeuge abzuschießen, die die Gleitbomben abwerfen. Dafür benötigt die Ukraine jedoch deutlich mehr Unterstützung aus dem Westen, insbesondere in Form von Patriot-Raketen und der Erlaubnis, diese auch gegen russisches Gebiet einzusetzen.Ohne diese Unterstützung wird es für die ukrainische Armee extrem schwierig, sich gegen die zerstörerische Wirkung der russischen Gleitbomben zu wehren. Die Verteidiger müssen neue Taktiken und Technologien entwickeln, um diese Bedrohung zu neutralisieren. Andernfalls droht den ukrainischen Streitkräften eine weitere Eskalation der Zerstörungskraft, die ihre Fähigkeit, befestigte Stellungen zu halten, massiv beeinträchtigen könnte.

Die Reaktion der USA

Als Antwort auf die wachsende Bedrohung durch Gleitbomben kündigten die USA am 20. Juni an, dass sie die Lieferung von Patriot-Luftabwehrraketensystemen an externe Partner "neu priorisieren" werden, um die ordnungsgemäße Versorgung der Ukraine sicherzustellen. Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis diese Lieferungen erfolgen können und die Bedrohung durch Gleitbomben entschärfen.Die USA erkennen die Dringlichkeit, der Ukraine moderne Luftabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen, um die russische Lufthoheit einzudämmen. Doch der Prozess der Beschaffung und Lieferung solcher Waffen ist komplex und zeitaufwendig. Bis dahin bleibt die ukrainische Armee einer wachsenden Bedrohung durch die russischen Gleitbomben ausgesetzt.

Serbiens Unterstützung für die Ukraine

Überraschend kam die Nachricht, dass Serbien seit Beginn des Krieges über Drittländer Artillerie- und Mörsermunition im Wert von rund 800 Millionen Euro an die Ukraine geliefert hat. Obwohl Serbien offiziell eine prorussische Außenpolitik verfolgt, zeigt sich in der Praxis, dass das Land die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützt - wenn auch aus finanziellen Motiven.Diese Enthüllung unterstreicht, dass die Realitäten auf dem Schlachtfeld oft komplexer sind als die offiziellen Positionen der Länder. Serbien nutzt den Konflikt, um wirtschaftlich zu profitieren, während es gleichzeitig versucht, seine Beziehungen zu Russland aufrechtzuerhalten. Diese Doppelstrategie verdeutlicht, wie der Krieg in der Ukraine die geopolitischen Allianzen in Europa beeinflusst.

Russlands Drohungen mit Nuklearwaffen

Parallel zu den Entwicklungen auf dem Schlachtfeld kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, dass Russland seine Nukleardoktrin ändern und die Schwelle für den Einsatz von Nuklearsprengköpfen senken sowie die Entscheidungszeit verkürzen könnte. Solche Ankündigungen sind jedoch eher Teil einer Informationskampagne zur Abschreckung als Indikatoren für eine wesentliche Änderung der Doktrin.Die Öffentlichkeit hat nur begrenzte Einblicke in die tatsächlichen Änderungen der russischen Nukleardoktrin, da einige nuklearrelevante Teile traditionell geheim gehalten werden. Daher ist es schwierig, die Ernsthaftigkeit und Tragweite der angekündigten Änderungen einzuschätzen. Experten sehen diese Drohungen eher als Versuch, die Ukraine und den Westen psychologisch unter Druck zu setzen, als als konkrete Handlungsabsichten.

Russlands Rückzug bei Charkiw und Vorstöße an anderen Fronten

Nördlich von Charkiw begannen die russischen Streitkräfte aufgrund hoher Verluste damit, einige Einheiten von der Frontlinie abzuziehen. Dies zeigt, dass die ukrainische Armee mit Hilfe der westlichen Artillerieunterstützung in der Lage ist, den russischen Vormarsch zu bremsen und den Gegnern empfindliche Verluste zuzufügen.Gleichzeitig rückten die russischen Truppen an anderen Frontabschnitten weiter vor, etwa in Richtung Pokrowsk und östlich von Toretsk. Hier gelang es ihnen, die ukrainischen Verteidiger aus ihren Stellungen zu drängen. Dies deutet darauf hin, dass Russland seine Kräfte konzentriert und an diesen Stellen eine Offensive mit größeren Ressourcen führt.Die Entwicklungen an der Front zeigen, dass der Krieg in der Ukraine weiterhin sehr dynamisch und unvorhersehbar bleibt. Während Russland an manchen Stellen Rückschläge erleidet, gelingt es ihm an anderen, Geländegewinne zu erzielen. Die ukrainische Armee muss sich ständig an die wechselnden Bedrohungen anpassen und neue Strategien entwickeln, um den Druck des Gegners standzuhalten.