Thüringen vor der Wahl: Alles Wichtige zur Landtagswahl 2024
Am 1. September 2024 wählt Thüringen einen neuen Landtag. Welche Parteien treten an, wer sind die Spitzenkandidaten und wie sehen die aktuellen Umfragewerte aus? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die bevorstehende Landtagswahl im Freistaat Thüringen.Entscheidende Wahl für die Zukunft Thüringens
Aktuelle Nachrichten zur Landtagswahl 2024
Die Landtagswahl in Thüringen verspricht spannend zu werden. Erst kürzlich gab das neu gegründete Bündnis Deutschland bekannt, bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen antreten zu wollen. Parteichef Steffen Große sieht das Bündnis als möglichen Königsmacher und schließt Koalitionen nicht aus. Gleichzeitig grenzt er sich klar von den Grünen ab, die er als "Premiumgegner" bezeichnet. Inhaltlich will das Bündnis Deutschland mit Themen wie Kommunalfinanzen, Fachkräftemangel und bezahlbarem Wohnen punkten.Auch die etablierten Parteien machen sich für den Wahlkampf bereit. Laut einer aktuellen Umfrage zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab. Die Linke verliert demnach weiter an Zustimmung, während die AfD stärkste Kraft würde. Für eine stabile Mehrheit reicht es weder für Rot-Rot-Grün noch für eine der derzeit in Deutschland regierenden Koalitionen. Stattdessen wäre ein Dreierbündnis aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht und SPD rechnerisch möglich.Details zum Wahlsonntag
Am Sonntag, den 1. September 2024, öffnen in Thüringen von 8 bis 18 Uhr die Wahllokale. Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monaten ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Freistaat haben. Jeder Wahlberechtigte erhält einen Wahlschein per Post. Darauf ist der zuständige Wahlraum vermerkt. Wer keinen Wahlschein hat, muss sich schriftlich an die Gemeinde wenden. Auch Briefwahl ist möglich - die Anleitung dazu findet sich ebenfalls auf dem Wahlschein.Das vorläufige Wahlergebnis wird am Wahlabend ab 18 Uhr durch den Wahlvorstand ermittelt und vom Landeswahlleiter bekannt gegeben. Die Auszählung ist öffentlich, sodass jeder zusehen kann. Das Endergebnis wird anschließend auf der Homepage des Landeswahlleiters sowie im Thüringer Staatsanzeiger veröffentlicht.Die Spitzenkandidaten in Thüringen
Für die Landtagswahl 2024 haben die Parteien in Thüringen ihre Spitzenkandidaten nominiert. An der Spitze der Linken steht erneut Ministerpräsident Bodo Ramelow. Die CDU schickt ihren Landesvorsitzenden Christian Hirte ins Rennen. Für die AfD tritt der Fraktionsvorsitzende im Landtag, Björn Höcke, an. Die SPD setzt auf Landesparteichef Wolfgang Tiefensee, während das Bündnis Sahra Wagenknecht von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht angeführt wird. Bei den Grünen ist Umweltministerin Doreen Denstädt die Spitzenkandidatin, für die FDP geht Landesvorsitzender Thomas Kemmerich ins Rennen.Aktuelle Umfrage zur Landtagswahl
Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des MDR zeichnet sich in Thüringen eine schwierige Regierungsbildung ab. Demnach wäre die AfD mit 28 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 23 Prozent und dem Bündnis Sahra Wagenknecht mit 21 Prozent. Die Linke käme nur noch auf 11 Prozent, die SPD auf 7 Prozent. Grüne und FDP würden den Einzug in den Landtag verpassen.Eine stabile Mehrheit wäre damit weder für das derzeitige Bündnis aus Rot-Rot-Grün noch für eine andere der aktuell in Deutschland regierenden Koalitionen möglich. Stattdessen wäre rechnerisch ein Dreierbündnis aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht und SPD denkbar.Ergebnisse der letzten Landtagswahl
Bei der letzten Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober 2019 holte die Linke mit 31 Prozent die meisten Stimmen, gefolgt von der AfD mit 23,4 Prozent und der CDU mit 21,7 Prozent. Die SPD erreichte 8,2 Prozent, die Grünen 5,2 Prozent und die FDP 5 Prozent.Im Thüringer Landtag verteilten sich die 90 Sitze wie folgt: 29 Sitze für die Linke, 22 für die AfD, 21 für die CDU, 8 für die SPD, 5 für die Grünen und 5 für die FDP.Das aktuelle Kabinett unter Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) setzt sich aus Politikern der Linken, SPD und Grünen zusammen.