Selenskyj bei Scholz und bei Ramstein-Treffen in Deutschland

Sep 6, 2024 at 6:45 AM

Präsident Selenskyj bittet Westen um Unterstützung im Kampf gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist nach Deutschland, um bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein persönlich um weitere Waffenlieferungen für den Kampf gegen Russland zu bitten. Gleichzeitig ist ein Vier-Augen-Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz geplant. Der Besuch Selenskyjs zeigt, dass die Ukraine in einer äußerst schwierigen Lage ist und dringend auf die Unterstützung des Westens angewiesen ist.

Ein verzweifelter Hilferuf an den Westen

Selenskyj sucht persönlichen Kontakt zu Verbündeten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Freitag an dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Es ist ein klares Signal, wie wichtig ihm dieser Besuch ist. Selenskyj will die Verbündeten persönlich dazu bewegen, der Ukraine weitere Waffen für den Kampf gegen Russland zu liefern. Dabei geht es ihm vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehrsysteme. Der Besuch zeigt, dass die Ukraine mit dem Rücken zur Wand steht und dringend auf die Hilfe des Westens angewiesen ist.

Druck auf den Westen, mehr zu tun

Viele Beobachter sehen in Selenskyjs Besuch einen "Hilfeschrei an den Westen, mehr zu helfen". Insbesondere aus Osteuropa wird kritisiert, dass die Hilfen bislang zu gering und zu langsam gewesen seien. Der ukrainische Präsident will mit seinem persönlichen Auftreten den Druck auf die Verbündeten erhöhen, die Ukraine stärker militärisch zu unterstützen. Allerdings ist fraglich, ob er damit den erhofften Durchbruch erzielen kann.

Schwierige Verhandlungen über Waffenlieferungen

Die Amerikaner sind bei der Frage von Waffenlieferungen, die gegen Ziele in Russland eingesetzt werden könnten, sehr zurückhaltend. Sie haben Angst, dass eine solche Eskalation den Konflikt mit Moskau weiter anheizen könnte. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Selenskyj in Ramstein den ganz großen Erfolg erzielen wird und die Ukraine die gewünschten Waffen erhält. Es wird wohl eher nur Teilzugeständnisse geben.

Treffen mit Bundeskanzler Scholz

Neben dem Ramstein-Treffen ist auch ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main geplant. Hier wird der ukrainische Präsident sicher noch einmal versuchen, den Deutschen zu mehr Unterstützung zu bewegen. Deutschland spielt in der Frage der Waffenlieferungen eine Schlüsselrolle, da die Bundesregierung bislang sehr zurückhaltend agiert hat.

Abschlusserklärung der Ukraine-Kontaktgruppe

Bei dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein werden Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter aus rund 50 Staaten über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine beraten. Am Nachmittag ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant, bei der auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius Stellung nehmen wird. Hier wird mit Spannung erwartet, welche konkreten Zusagen die Verbündeten der Ukraine machen werden.