Entschiedener Widerstand gegen Intoleranz und Ausgrenzung
In Essen versammeln sich am heutigen Nachmittag Menschen, um für den Schutz von Kulturräumen und die Verteidigung von Vielfalt einzustehen. Ausgehend von einem Demonstrationszug soll ein abwechslungsreiches Kulturprogramm folgen, bevor am Abend ein friedlicher Rave unter dem Motto "Bass gegen Hass" stattfindet. Die Mitarbeitenden des Theaters und Philharmonie Essen wollen bei den Protesten besonders engagiert auftreten, da sie die Vermietung eines städtischen Gebäudes an die AfD scharf kritisieren. Gleichzeitig wird in der Philharmonie der Publizist Michel Friedmann einen Vortrag zur Bedeutung demokratischer und humanistischer Grundwerte halten.Gemeinsam gegen Ausgrenzung und für ein vielfältiges Kulturleben
Entschiedener Auftakt mit Demonstrationszug
Um 17 Uhr startet der Demonstrationszug vom Hirschlandplatz in Essen und zieht durch die Innenstadt bis zum Stadtgarten, wo im Anschluss ein umfangreiches Kulturprogramm beginnt. Die Organisatoren haben das Motto "Kulturräume verteidigen" ausgegeben, um ein klares Zeichen für den Schutz von Orten des kreativen Austauschs und der gesellschaftlichen Vielfalt zu setzen. Trotz der vergleichsweise überschaubaren Teilnehmerzahl von 3.000 Menschen erwarten die Veranstalter einen entschlossenen und überzeugenden Auftritt, der die Botschaft der Solidarität und des Widerstands gegen jede Form von Intoleranz und Ausgrenzung weit über Essen hinaus sendet.Buntes Kulturprogramm als Gegenakzent
Ab 17:30 Uhr eröffnet im Stadtgarten ein vielfältiges Kulturprogramm, das von Künstlern und Kulturschaffenden gestaltet wird. Tanz, Musik, Lesungen und andere Darbietungen sollen die Bedeutung von Kunst und Kultur als Orte des Zusammenhalts, des kritischen Denkens und der gesellschaftlichen Verständigung unterstreichen. Damit wollen die Veranstalter einen kraftvollen Kontrapunkt setzen zu jenen Kräften, die Vielfalt und Offenheit in Frage stellen. Das Programm soll Raum für lebendigen Austausch und das Feiern gelebter Vielfalt bieten.Friedlicher Rave als Ausdruck des Widerstands
Im Anschluss an das Kulturprogramm ab 19 Uhr organisieren die Macher der Instagram-Seite "Essen diese" einen Rave unter dem Motto "Bass gegen Hass". Bereits beim Bundesparteitag im Juni hatten viele Menschen friedlich zusammen getanzt, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für ein offenes Miteinander zu setzen. Auch in Essen erwarten die Veranstalter rund 3.000 Teilnehmer, die mit Musik, Tanz und Feierlaune den kreativen Widerstand gegen Hass und Intoleranz zum Ausdruck bringen. Die Polizei geht von friedlichen Protesten aus und wird die Veranstaltung ohne weiträumige Absperrungen begleiten.Engagement der Mitarbeitenden des Theaters und der Philharmonie
Die Mitarbeitenden des Theaters und der Philharmonie Essen haben sich bereits vor Monaten in einem Brandbrief an die Stadtverwaltung gewandt, um gegen die Vermietung eines städtischen Gebäudes an die AfD zu protestieren. Auch bei den heutigen Protesten wollen sie besonders engagiert auftreten, um ihre Ablehnung gegenüber dieser Entscheidung zum Ausdruck zu bringen. "Wir werden die Freiheit von Kunst und Kultur verteidigen und zeigen, dass wir hier eine vielfältige Kunst machen und dass hier auch vielfältige Menschen arbeiten", erklärte Katharina Rösch vom Ensemble des Hauses.Vortrag zum Schutz demokratischer Werte
Zeitgleich zu den Protesten auf den Straßen findet in der Philharmonie ein Vortrag des Publizisten Michel Friedmann statt. Er wurde vom Theater und der Philharmonie Essen eingeladen, um über die Bedeutung demokratischer und humanistischer Grundsätze zu sprechen. Friedmann, der sich seit Jahrzehnten für den Schutz der Menschenrechte und die Stärkung der Zivilgesellschaft einsetzt, will in seinem Beitrag die zentralen Werte der offenen Gesellschaft hervorheben und zur Verteidigung dieser Werte aufrufen. Sein Auftritt unterstreicht den Stellenwert, den Kunst, Kultur und Bildung für den Zusammenhalt in einer diversen Gesellschaft haben.