Škoda Auto führt nachhaltigen HVO-Kraftstoff ein

Apr 22, 2025 at 11:18 AM

Der tschechische Automobilhersteller Škoda Auto hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit unternommen, indem er den Einsatz von HVO-Kraftstoff (hydriertes Pflanzenöl) für neu produzierte Dieselfahrzeuge und seine Logistikflotte eingeführt hat. Diese Initiative zielt darauf ab, die CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu senken und somit einen wichtigen Beitrag zur Umweltschutzstrategie des Unternehmens zu leisten. Der HVO-Kraftstoff zeichnet sich durch eine signifikant geringere Netto-CO₂-Bilanz aus und wird aus recycelten Materialien hergestellt.

Mit der Einführung des HVO-Kraftstoffs als Erstbefüllung für neu hergestellte Dieselfahrzeuge setzt Škoda Auto auf eine moderne Alternative zum konventionellen Diesel. Dieser Biokraftstoff wird aus Abfallprodukten wie gebrauchten Speiseölen und Fetten gewonnen und unterscheidet sich somit deutlich von traditionellen Biodieseln, die aus landwirtschaftlichen Nutzpflanzen stammen. Durch die Verwendung nicht-fossiler Rohstoffe trägt der HVO-Kraftstoff maßgeblich zur Reduktion der CO₂-Emissionen bei. Die Herstellung erfolgt über einen Hydrierungsprozess, der diese Materialien in einen hochwertigen Kraftstoff umwandelt.

Ein weiterer Vorteil des HVO-Kraftstoffs liegt in seiner technischen Überlegenheit gegenüber fossilen Brennstoffen. Mit einer Cetanzahl von 70 übertreibt er den konventionellen Diesel erheblich, was sich positiv auf den Verbrennungsprozess im Motor auswirkt. Daraus resultieren niedrigere Schadstoffemissionen sowie optimierte Regenerationszyklen der Dieselpartikelfilter. Zudem ist der HVO-Kraftstoff transparent und praktisch geruchlos, wodurch er sich sowohl für den Anwender als auch für die Umwelt als attraktive Option präsentiert.

In enger Zusammenarbeit mit dem tschechischen Unternehmen ČEPRO sorgt Škoda Auto dafür, dass alle Dieselfahrzeuge ab Modelljahr 2022 für den Einsatz von HVO-Kraftstoff geeignet sind. Ein spezielles Symbol an der Tankklappe macht dies erkennbar. Auch ältere Modelle können in Einzelfällen kompatibel sein und sollten diesbezüglich vom Fachpersonal geprüft werden. Die Verfügbarkeit des HVO-Kraftstoffs in Europa erleichtert den Übergang auf diesen nachhaltigen Treibstoff.

Die Dekarbonisierungsmaßnahmen von Škoda Auto reichen weit über den Bereich der Fahrzeugproduktion hinaus. So arbeitet das Werk in Vrchlabí bereits seit 2020 klimaneutral, während weitere Standorte bis 2030 auf eine CO₂-neutrale Produktion umsteigen sollen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Umstellung des Heizwerks in Mladá Boleslav auf Biomasse, was jährlich bis zu 290.000 Tonnen CO₂ einsparen könnte.

Durch die Integration des HVO-Kraftstoffs in seinen Produktions- und Logistikprozesse zeigt Škoda Auto exemplarisch, wie ein Unternehmen seinen ökologischen Fußabdruck systematisch reduzieren kann. Diese Maßnahme unterstreicht das Engagement des Unternehmens für eine nachhaltige Zukunft und verdeutlicht den Weg hin zu einer CO₂-neutralen Produktion in allen seinen Standorten.