Wirtschaft: Stimmung im Großhandel bleibt schlecht

Sep 30, 2024 at 7:23 AM

Deutschlands Großhändler im Abwärtstrend: Herausforderungen und Forderungen an die Regierung

Die deutsche Großhandelsbranche sieht sich mit anhaltenden Umsatzrückgängen und einer getrübten Stimmung konfrontiert. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erwarten die Unternehmen für das laufende Jahr weitere Rückgänge und bleiben in ihren Geschäftserwartungen verhalten. Die Branche kritisiert die Ampel-Koalition für mangelnde Unterstützung bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Deutschlands Großhändler fordern Handlungsfähigkeit von der Regierung

Historischer Tiefstand der Stimmung

Die Stimmung in der Großhandelsbranche hat laut BGA-Umfrage einen historischen Tiefstand erreicht. Die Unternehmen sehen ihre aktuelle Geschäftslage negativer ein als im Vorjahr. Zwar liegen die Geschäftserwartungen über dem Vorjahresniveau, bleiben aber insgesamt negativ.

Der Verband erwartet für 2024 einen preisbereinigten Umsatzrückgang von etwa einem Prozent. Im ersten Halbjahr 2024 entwickelten sich die Umsätze im Großhandel laut BGA-Bericht schwächer als erwartet. Preisbereinigt fielen die Umsätze um 1,2 Prozent.

Besonders in der Baubranche und im sogenannten Produktionsverbindungshandel bleibt die Stimmung schlecht. Bei Letzterem rechne man nach einem Umsatzrückgang von real 3,5 Prozent im ersten Halbjahr auch insgesamt mit einer negativen Umsatzentwicklung für das laufende Jahr. Nur im Konsumgüterbereich erwartet der Verband eine leichte Umsatzsteigerung.

Kritik an der Bundesregierung

Die Mehrheit der befragten Unternehmen ist der Meinung, dass die Ampel-Koalition nicht angemessen handelt, um die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu sichern. Gut drei Viertel der Unternehmer stellen der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus.

BGA-Präsident Dirk Jandura kritisiert: "Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer sind enttäuscht. Statt einer Koalition des Aufbruchs erleben wir eine Koalition im Stillstand." Etwa vier von fünf Unternehmen fordern in der Befragung Bürokratieabbau, rund die Hälfte wünscht sich eine Senkung der Energiekosten.

Die Großhändler sehen dringenden Handlungsbedarf seitens der Regierung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken und die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften zu schaffen. Nur so können die Unternehmen die aktuellen Herausforderungen meistern und ihre Rolle als wichtige Akteure in der deutschen Wirtschaft weiterhin ausfüllen.