Brandbekämpfung im Harz: Effiziente Maßnahmen und Ermittlungen zur Ursache
Nach nächtlichen Regenfällen hat sich die Lage beim Waldbrand am Brocken im Harz weiter entspannt. In den nächsten Tagen soll die Fläche intensiv auf Glutnester kontrolliert werden.Effektive Brandbekämpfung dank Regen und koordinierter Einsätze
Regen als Brandlöscher
Die Regenfälle in der Nacht haben dem Feuer am Brocken den entscheidenden Schlag versetzt. "30 Liter Niederschlag über Nacht haben dem Feuer den Rest gegeben", berichtet Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister des Harzes, gegenüber NDR Info. Die Einsatzkräfte können sich nun auf die Kontrolle und Beseitigung von Glutnestern konzentrieren. Lohse vermutet, dass dabei noch einiges aufgespürt werden wird, "aber lange nicht in der Intensität, wie wir sie am Wochenende hatten".Koordinierter Einsatz von Löschkräften
Die Löscharbeiten werden auch am heutigen Tag fortgesetzt, wobei Löschflugzeuge und Hubschrauber in Bereitschaft bleiben. Lohse hält einen weiteren Einsatz aus der Luft jedoch für eher unwahrscheinlich. Stattdessen sind vor allem Restlöscharbeiten mit rund 50 Einsatzkräften geplant. Die Koordination der Löschkräfte hat sich im Vergleich zum Waldbrand im Jahr 2022 deutlich verbessert, wie Lohse betont: "Der Waldbrand im Harz wurde effektiver bekämpft als 2022."Sorge um das Hochmoor
Neben dem Feuer am Brocken bereitete den Einsatzkräften auch ein angrenzendes Moor Sorgen. Dort hatte sich ein Feuer ausgebreitet, das ein Übergreifen auf das Hochmoor verhindert werden musste. Dieser Teil der Brandbekämpfung konnte offenbar erfolgreich abgeschlossen werden.Brandursache noch unklar
Die Ursache des Feuers am Brocken ist noch nicht geklärt. Kreisbrandmeister Lohse hält es für möglich, dass das Feuer gelegt wurde. "Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen", so Lohse. Er verweist auf Videoaufnahmen, die zeigen, dass das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen ist. Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch hält es hingegen für unwahrscheinlich, dass in dem unwegsamen Gelände acht Brände innerhalb kurzer Zeit gelegt wurden. Die Polizei hat ein Brandermittlungsverfahren eingeleitet, um die genaue Ursache zu klären.Rückblick auf den Waldbrand 2022
Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Damals versuchten die Feuerwehren tagelang, den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten die Löscharbeiten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen.Die aktuellen Löschmaßnahmen zeigen, dass die Einsatzkräfte aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt haben und die Brandbekämpfung deutlich effizienter gestalten konnten. Ob die Ursache des Feuers tatsächlich auf Brandstiftung zurückzuführen ist, werden die laufenden Ermittlungen zeigen. Die Behörden sind jedenfalls entschlossen, die Hintergründe des Brandes aufzuklären und künftige Waldbrände im Harz bestmöglich zu verhindern.