Sachsens Automobilbranche am Scheideweg: Investitionen als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
Angesichts der anhaltenden Krise in der deutschen Automobilindustrie warnen Experten aus Sachsen vor einer schleichenden Abwanderung der Zulieferbetriebe. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sei ein massiver Investitionsschub dringend erforderlich. Dabei stehen Themen wie Automatisierung, Energieeffizienz und Bürokratieabbau im Fokus. Doch die Unternehmen benötigen hierfür die Unterstützung von Bund und Land, um die Transformation erfolgreich zu meistern.Sachsens Automobilbranche am Scheideweg: Investitionen als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
Investitionsbedarf in Sachsens Automobilzulieferer
Die Automobilhersteller in Deutschland kämpfen derzeit mit schwachen Absatzzahlen und hohen Kosten. Dies belastet auch viele Zulieferbetriebe in Sachsen, die Zehntausende Arbeitsplätze repräsentieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sehen Experten dringenden Investitionsbedarf in den Bereichen Personal, Energie und Bürokratieabbau. Beispielsweise könnte die Automatisierung von Logistikketten ein wichtiger Schritt sein. Allerdings benötigen die Unternehmen hierfür ein umfangreiches Investitionskostenprogramm von Bund und Land. Dabei könnte die Transformation in Kohleregionen wie der Lausitz als Vorbild dienen.Die genaue Höhe des Investitionsbedarfs lässt sich laut Branchenvertretern nicht genau beziffern. Fest steht jedoch, dass die Unternehmen dringend Planungssicherheit und stabile Rahmenbedingungen benötigen, um in die Zukunft zu investieren. Daran mangelt es derzeit in Deutschland häufig, was die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gefährdet.Herausforderungen für Sachsens Automobilzulieferer
Die Automobilhersteller haben in Sachsen mit drei Produktionsstandorten und rund 12.000 Beschäftigten bereits die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung gekündigt. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind bei Volkswagen im Gespräch. Diese Entwicklungen belasten auch die zahlreichen Zulieferbetriebe in der Region.Laut dem Branchenverband AMZ gibt es in Sachsen mehr als 800 Unternehmen, die Wertschöpfung im Bereich der Automobilindustrie erbringen. Allein in der Region Südwestsachsen werden rund 560 Unternehmen mit über 62.000 Mitarbeitern gezählt - ohne die Fahrzeughersteller selbst. Dazu gehören Unternehmen, die Fahrzeugteile herstellen, Speditionen, Entwickler sowie Maschinen- und Werkzeugbauer.Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Unternehmen in Sachsen in die Transformation investieren. Dabei stehen neben der Automatisierung auch Themen wie der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur im Fokus. Nur so können die Betriebe den Wandel hin zu einer CO2-neutralen Produktion meistern und den Umstieg auf alternative Antriebe wie Brennstoffzellen-Lkw ermöglichen.Innovationen "Made in Saxony"
Trotz der Herausforderungen gibt es in Sachsen auch Unternehmen, die innovative Lösungen für die Zukunft der Automobilbranche entwickeln. So hat der Fahrzeugentwickler FES aus Zwickau nach eigenen Angaben einen Wasserstoff-Lkw zur Serienreife gebracht - ohne staatliche Förderung."Unsere Neuentwicklung ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines emissionsfreien Güterverkehrs", erklärt Geschäftsführer Christian Schwamberger. Derzeit werde die Fertigung des 18-Tonners vorbereitet, 2025 sollen die ersten Auslieferungen erfolgen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen daran, die Technologie auch auf höhere Gewichtsklassen auszuweiten.Solche Innovationen zeigen, dass Sachsens Automobilbranche durchaus über das Potenzial verfügt, die Transformation aktiv mitzugestalten. Allerdings benötigen die Unternehmen hierfür die richtige Unterstützung von Politik und Gesellschaft, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.