Umschwung in der deutschen Automobilbranche: Profitrücken und strukturelle Herausforderungen

Mar 16, 2025 at 12:03 PM

Eine Phase des Ausgleichs hat die deutsche Autoindustrie erreicht. Nach außergewöhnlich profitablen Zeiten vor einigen Jahren stehen nun Unternehmen wie Mercedes, Volkswagen und Porsche vor dem Notwendigen, ihre Kostenbasis anzupassen. Während der Umsatz bei Mercedes im letzten Jahr auf 145,6 Milliarden Euro gesunken ist, verzeichnen auch andere Hersteller weniger positive Ergebnisse als erwartet. Insbesondere die Absatzzahlen zeigen einen leichten Rückgang, wobei die Planungen für kommende Jahre noch besorgniserregender aussehen. Einzig BMW entwickelt sich anders und hat sogar neue Arbeitsplätze geschaffen.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleiben die Zahlen jedoch im positiven Bereich. Keines der genannten Unternehmen verzeichnet Verluste, sondern lediglich geringere Gewinne als zuvor. Dies betont Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands, der den Rückgang auf eine Normalisierung nach ungewöhnlich lukrativen Jahren zurückführt. Die Pandemie hatte den Markt stark verändert, da teurere Fahrzeugmodelle bevorzugt wurden und Rabatte weitgehend fehlten. So erscheinen aktuelle Gewinnzahlen wie die von BMW mit 7,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zwar niedriger, sind aber weiterhin robust und liegen nahe an historischen Standards.

Zukunftsorientierte Perspektiven fordern eine klare strategische Neuausrichtung. Experten warnen davor, dass sich das Augenmerk auf kurzfristige Dividenden konzentriert, während die Transformation zur Elektromobilität drängt. Stürmer betont, dass internationale Konkurrenten, insbesondere in China, bereit sind, immense Verluste in Kauf zu nehmen, um langfristig Positionen zu stärken. Die deutsche Industrie müsse sich daher auf nachhaltige Innovationen fokussieren, statt allein auf kurzfristige Erträge zu schauen. Nur durch kühne Investitionen könne die Zukunft der Automobilbranche gesichert werden.