TÜV verlangt jährliche Hauptuntersuchung für ältere Autos in Deutschland

Dec 6, 2024 at 4:25 PM
In Deutschland gibt es eine beeindruckende Anzahl von 49 Millionen Autos. Im Durchschnitt sind diese Autos 10 Jahre alt. Jetzt kommt ein wichtiger Überwachungs-Hammer: Die TÜV plant, ältere Autos häufiger zu überprüfen, um die Sicherheit auf den deutschen Straßen zu verbessern.

Der Hintergrund und die Zielsetzung

Jürgen Wolz, ein Mitglied der TÜV-Süd-Geschäftsführung, erklärt, dass Autos, die älter als zehn Jahre sind, idealerweise jährlich zur Hauptuntersuchung (HU) gehen sollten. Bislang galt ein Abstand von zwei Jahren als ausreichend. Dadurch würden rund 24 Millionen Gebrauchtwagen von dieser Neuregelung betroffen sein. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Mängelquote zu senken und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Besonders bei Autos, die nicht regelmäßig gewartet werden, ist die Wahrscheinlichkeit technischer Mängel und damit das Sicherheitsrisiko hoch.

In einem Interview mit der Zeitschrift „Auto, Motor und Sport“ verdeutlicht Wolz die Bedeutung dieser Maßnahme. Er betont, dass eine regelmäßige Überprüfung der Autos die Sicherheit auf den Straßen verbessern kann und Unfälle verringern kann.

Die Hauptuntersuchung und ihre Kosten

Die Hauptuntersuchung umfasst in der Regel auch die Abgasuntersuchung (AU) und kostet rund 150 Euro. Die Besitzer älterer Wagen müssen nun überlegen, ob sie die jährlichen Prüfungen leisten können. Wolz betont jedoch, dass die HU trotz der häufigeren Intervalle bezahlbar bleiben soll. Dank fortschrittlicher Prüftechnologien können die Kosten verringert werden, ohne dass die Qualität der Überprüfung darunter leidet.

Dies ist eine wichtige Überlegung für die Besitzer älterer Autos. Sie müssen sich überlegen, ob sie die zusätzlichen Kosten für die jährlichen Prüfungen leisten können oder ob sie ein neues Auto kaufen sollten.

Die Geschichte der Vorschläge

Der Vorschlag, ältere Autos jährlich zu überprüfen, ist nicht neu. Bereits 2012 gab es diesen Vorstoß vonseiten der EU-Kommission. Dieser wurde jedoch von den EU-Ländern abgelehnt. Auch der ADAC kritisierte damals die Pläne und verwies auf eine Studie, die keinen Zusammenhang zwischen kürzeren Prüfintervallen und Verkehrssicherheit nachweisen konnte. Laut Statistischem Bundesamt sind nur 0,6 Prozent der Unfälle auf technisches Versagen zurückzuführen.

Dies zeigt, dass die Diskussion über die jährlichen Prüfungen älterer Autos eine lange Geschichte hat und dass es noch viele Fragen zu beantworten gibt. Es ist wichtig, dass die Entscheidung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten basiert und nicht nur auf emotionalen Argumenten.

Die Herausforderungen bei Elektroautos

Neben herkömmlichen Fahrzeugen rücken Elektroautos immer mehr in den Fokus der Prüfer. Ein Problem ist, dass viele moderne Funktionen, insbesondere die immer komplexer werdenden Assistenzsysteme, nur unzureichend getestet werden können. Um die Prüfung von E-Autos auf ein vergleichbares Niveau mit der von Verbrennern zu heben, ist eine umfassende Modernisierung der HU erforderlich, fordert Wolz.

Dies ist eine wichtige Herausforderung, da der Anteil an Elektroautos im Gesamtverkehr in den kommenden Jahren immer weiter wachsen wird. Es ist wichtig, dass auch diese Autos umfassend und zuverlässig getestet werden, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.