Das Agenturmodell wird von verschiedenen Autoherstellern als zukunftsträchtige Vertriebsmethode wahrgenommen. Während einige Marken wie Mercedes und Cupra fest daran glauben, ziehen andere wie VW und Ford andere Wege vor. Die neuen Geschäftsmodelle versprechen mehr Flexibilität und Transparenz für Kunden sowie bessere Datenintegration. Dennoch gibt es auch Risiken, insbesondere für Händler, die sich an traditionelle Verkaufsstrukturen gewöhnt haben.
Das Agenturmodell ermöglicht eine schnellere Anpassung an verändernde Kundenbedürfnisse, insbesondere in Zeiten der Digitalisierung. Unternehmen wie Mercedes nutzen dieses Modell seit drei Jahren erfolgreich und berichten von positiven Erfahrungen sowohl in Deutschland als auch in Europa. Die Einhaltung einheitlicher Preise und die verbesserte Preissteuerung sind weitere Vorteile. Zudem können Neuwagen-Erträge besser geplant werden und Prozesse trotz eines konkurrierenden Umfeldes reibungslos ablaufen.
Mit dem Agenturmodell profitieren nicht nur Hersteller, sondern auch ihre Kunden. Die Möglichkeit zur schnelleren und individuelleren Reaktion auf wachsende digitale Anforderungen hat den Kundenservice erheblich verbessert. Die Einbindung künstlicher Intelligenz (KI) bietet zusätzliche Potenziale, um den Service weiter zu optimieren. Die Datenflussverbesserungen und erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit tragen dazu bei, dass Kunden einen nahtlosen Service zwischen Online- und Offline-Bereich erfahren. Dies ist besonders wichtig für junge Käufergenerationen, die zunehmend digitale Lösungen bevorzugen.
Die Einführung des Agenturmodells variiert stark zwischen den verschiedenen Automarken. Während einige, wie Mini und BMW, bereits damit begonnen haben oder dies in naher Zukunft planen, zögern andere wie Porsche oder Škoda noch. Ford hat zwar keine vollständige Umstellung vorgenommen, übernimmt aber viele Aspekte des Modells in seine neuen Verträge. Stellantis hat die Implementierung für bestimmte Marken verschoben, ohne sie völlig abzulehnen.
Einige Marken, wie Cupra, setzen speziell auf digitale Geschäftsmodelle, um die Onlinepräsenz zu stärken und gleichzeitig eine starke physische Präsenz beizubehalten. Diese Doppelstrategie ermöglicht es, zwei Welten zu vereinen und eine optimale Kundenerfahrung zu bieten. Andere Marken, wie Hyundai und Jaguar, haben ursprüngliche Pläne zurückgestellt oder ganz verworfen, während Škoda die Einführung für Elektrofahrzeuge prüft. Die Entscheidungen hängen stark von den spezifischen Marktbedingungen und dem jeweiligen Unternehmensziel ab.