Modekonzern und Pelzlobby: Ein Streit um Tierschutz und Marktstrategien

Mar 6, 2025 at 11:54 AM
Single Slide

Eine berühmte Modeorganisation, bekannt für ihre Verteidigung der Nutzung von Pelz in ihren Kollektionen, hat kürzlich durch geheime Dokumente Licht auf ihre Unterstützung eines Verbands geworfen, der sich für die Erhaltung der Pelzindustrie einsetzt. Diese Offenlegungen durch GAIA und Respect for Animals enthüllen nicht nur strategische Pläne zur Bewältigung des Rückgangs des Pelzmarktes, sondern auch bedenkliche Auswirkungen auf potentielle neue Standorte wie die Ukraine. Zudem versucht die Industrieföderation, junge Modedesigner und Verbraucher durch Kommunikationskampagnen zu beeinflussen, während sie das wahre Wesen der Pelzproduktion verschleiern.

Die Dokumente legen nahe, dass die Industrieföderation nach Möglichkeiten sucht, den anhaltenden Niedergang des Pelzsektors zu bekämpfen. Dabei wird überlegt, neue Farmen in Ländern einzurichten, die weniger strenge Tierwohlfahrtsstandards haben, wie etwa die Ukraine. Dies zeigt eine beunruhigende Bereitschaft, die Produktion an Orte zu verlagern, wo die Kontrolle schwieriger ist. Gleichzeitig arbeitet die Föderation daran, junge Modedesigner und neue Märkte anzusprechen, indem sie versucht, das Image von Pelz als ökologisch verträglich zu präsentieren.

Die Bedingungen auf Pelzfarmen sind oft grausam. Wildtiere werden in engen Gehegen gehalten, was ihnen jede Möglichkeit zur Entwicklung natürlichen Verhaltens nimmt. Dies führt häufig zu Verhaltensstörungen und sogar Selbstverletzungen bei den Tieren. Die Öffentlichkeit wird darauf hingewiesen, dass der Kauf von Produkten bekannter Marken wie Dior oder Louis Vuitton indirekt zur Förderung dieser Praktiken beiträgt. Ann De Greef von GAIA fordert daher einen Boykott aller LVMH-Marken, bis diese ihre Beteiligung an der Pelzindustrie einstellen.

Infolge solcher Enthüllungen gibt es zunehmenden Druck auf die EU, einen vollständigen Verbot der Pelzproduktion zu erwägen. 21 Mitgliedstaaten haben bereits teilweise oder vollständige Verbote eingeführt. Die Europäische Kommission plant bis 2026 eine endgültige Entscheidung zu treffen, nachdem 1,5 Millionen Bürger ein pelzfreies Europa gefordert haben. GAIA ruft die Öffentlichkeit dazu auf, aktiv gegen die Finanzierung der Pelzlobby vorzugehen und fordert LVMH auf, seine Unterstützung sofort einzustellen.

Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen die Spannung zwischen wirtschaftlichen Interessen und ethischen Überlegungen im Bereich der Modeindustrie. Während einige Unternehmen ihre Position verteidigen, wächst der Widerstand der Öffentlichkeit gegen die Grausamkeiten der Pelzproduktion. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Schritte sowohl die Regierungen als auch die Unternehmensleitung einleiten werden.