Eine weltweite Bewegung setzt sich für eine nachhaltigere Modebranche ein. Die Organisation Fashion Revolution Schweiz, gegründet als Reaktion auf die Rana-Plaza-Tragödie, kämpft gegen soziale Ungerechtigkeit und Umweltverschmutzung in der Textilindustrie. Ihr Ziel ist es, durch Bewusstseinserweckung und Bildung bewusste Konsumgewohnheiten zu fördern, insbesondere durch den Einsatz von Secondhand-Kleidung.
Die Gründung von Fashion Revolution erfolgte 2013 im Anschluss an den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch, bei dem über 1100 Menschen ums Leben kamen. Dieses tragische Ereignis verdeutlichte die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der globalen Textilproduktion. In der Schweiz etablierte sich die Initiative 2018 und hat mittlerweile fast 150 Mitglieder. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich darauf, Alternativen zum Fast-Fashion-Konsum bekannt zu machen und gleichzeitig politisches Handeln zu fordern.
Ein zentrales Problem der heutigen Modebranche sind die ungerechten Arbeitsbedingungen in Ländern mit hoher Korruption, wo Arbeiter oft unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Zusätzlich belastet die Branche die Umwelt erheblich durch Chemikalienbelastung, immense Transportemissionen und den ungeordneten Entsorgungsprozess. Besonders erschreckend sind die riesigen Kleiderabfallberge in Ländern wie Chile oder Ghana, die aus Europa importierten Altkleidern entstammen.
Um diesen Missständen entgegenzuwirken, empfiehlt die Organisation eine veränderte Denkweise beim Konsumieren. Statt blindlings in Fast-Fashion-Läden einzukaufen, sollte man seine Kaufentscheidungen reflektieren und nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen. Ein effektiver Ansatz hierfür ist das Secondhand-Einkaufen, das nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch vorteilhaft ist. Durch Reparaturen und Upcycling kann man bestehende Kleidungsstücke weiterverwenden und neu gestalten.
Vom 22. bis 29. April wird die jährliche Fashion Revolution Week stattfinden, mit einem Höhepunkt am Mend in Public Day am 26. April. An diesem Tag laden die Organisatoren dazu ein, öffentlich Kleidungsstücke zu flicken und somit für Nachhaltigkeit zu werben. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch praktische Lösungen für einen umweltfreundlicheren Konsum vorstellen.
In Genf gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Secondhand-Kleidung zu erwerben. Die Community hat eine Liste erstellt, auf der alle wichtigen Adressen zusammengestellt sind. So lässt sich jeder beteiligen und seinen Beitrag zur Verbesserung der Modebranche leisten.