Kleine Wunder auf vier Rädern: Die faszinierende Welt des Autobianchi

Oct 24, 2024 at 4:00 PM
In einer Welt, in der Autos immer größer und schwerer werden, steht ein kleiner Oldtimer in der Garage von Roland Zeh als Beweis dafür, dass manchmal weniger mehr sein kann. Der Autobianchi, ein Modell aus den 1970er Jahren, ist nicht nur ein Raumwunder, sondern auch ein Rennauto, das Zeh einst zu lokalen Siegen führte. Obwohl die Zeiten sich geändert haben, hat dieser kleine Italiener für ihn eine ganz besondere Bedeutung, die weit über die bloße Funktionalität hinausgeht.

Ein Stück Jugend auf vier Rädern

Der Autobianchi: Vom ersten Auto zum Rennwagen

Mit 18 Jahren und frisch bestandenem Führerschein suchte Roland Zeh nach seinem ersten Auto. Auf der Suche nach einem zuverlässigen und praktischen Gefährt entschied er sich für den Autobianchi A112, ein Modell der Fiat-Tochtermarke. Obwohl der Wagen nicht gerade groß war, erfüllte er alle Anforderungen für den Arbeitsweg und den Einkauf. Doch Zeh entdeckte bald, dass der kleine Italiener noch mehr zu bieten hatte: Mit seiner hohen Drehzahl und Wendigkeit erwies er sich als perfekter Begleiter für lokale Rallyes und Rennen. Stolz erzählt Zeh, wie er mit einem etwas leistungsstärkeren Modell sogar einige Pokale gewinnen konnte.

Vom Rennwagen zum Sonntagsauto

Als Zeh den Elektrobetrieb seines Vaters übernahm, musste er leider die Zeit für das Rennenfahren aufgeben. So verkaufte er seinen geliebten Autobianchi. Doch die Leidenschaft für den kleinen Italiener blieb. Vor 20 Jahren entdeckte er ein Exemplar bei einem Fiat-Händler in der Nähe von Bamberg und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. Seitdem ist der Autobianchi Zeh's Sonntagsauto, das er nur bei schönem Wetter aus der Garage holt. Obwohl er im Alltag einen modernen Audi SUV fährt, ist der Autobianchi für ihn ein ganz besonderes Fahrzeug, das ihn immer an seine Jugend erinnert.

Ein Stück Automobilgeschichte in der Garage

Der Autobianchi, den Zeh heute sein Eigen nennt, ist ein Modell aus der 5. Serie, das in Zusammenarbeit mit der Rennwagenmarke Abarth entwickelt wurde. Mit 70 PS ist er deutlich leistungsstärker als die Standardversion mit 45 PS. Doch für Zeh geht es nicht nur um die Leistung, sondern um die Verbindung zu seiner Vergangenheit. Der kleine Italiener glänzt und strahlt wie am ersten Tag, obwohl er bereits 46 Jahre alt ist. Zeh pflegt ihn mit Liebe zum Detail, um dieses Stück Automobilgeschichte in seiner Garage zu erhalten.

Kleine Autos, große Faszination

In einer Zeit, in der Autos immer größer und schwerer werden, ist der Autobianchi ein Relikt aus einer anderen Ära. Mit einer Länge von gerade einmal etwas über 3 Metern und einem Gewicht von nur rund 600 Kilogramm ist er ein wahrer Gegenentwurf zu den modernen Kolosse auf der Straße. Doch genau das macht den Reiz für Zeh aus. Wenn er am Steuer sitzt, fehlen nur wenige Zentimeter bis zum Dach - ein Erlebnis, das in den meisten Neuwagen heutzutage undenkbar wäre. Für Zeh ist der Autobianchi mehr als nur ein Auto, es ist ein Stück Lebensfreude auf vier Rädern, das ihn immer an seine Jugend erinnern wird.