In einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche sich immer weniger bewegen, bieten Experten wie die Sportwissenschaftlerin Yolanda Demetriou und die Sportlehrerin Maria Ritter wertvolle Anregungen. Diese Hinweise sollen Eltern dabei helfen, ihre Sprösslinge zu mehr körperlicher Betätigung zu animieren. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 60 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität täglich. Allerdings erreichen nur etwa 20% der Kinder diesen Standard. Dieser Artikel enthält praxisnahe Tipps, um das Interesse an Sport und Bewegung bei verschiedenen Altersgruppen zu wecken.
In den frühen Lebensjahren ist es entscheidend, den natürlichen Bewegungsdrang der Kleinen zu fördern. In der Regel sind kleine Kinder bereits sehr aktiv; sie krabbeln, laufen und erkunden ihre Umgebung. Eltern sollten diese Neugierde nutzen und ihnen Möglichkeiten bieten, sich frei zu bewegen – sei es im Wohnzimmer oder auf dem Spielplatz. Prof. Demetriou betont die Bedeutung des Integralsportes im Alltag: Statt den Aufzug zu nehmen, können Treppen geputzt werden, Rad fahren kann das Auto ersetzen, und Besorgungen zu Fuß erledigt werden. Diese kleinen Veränderungen tragen dazu bei, dass Bewegung zum natürlichen Teil des Tagesablaufs wird.
Für ältere Kinder ab acht Jahren bietet sich eine Vielzahl von Sportarten an, die auf unterschiedliche Interessen zugeschnitten sind. Ballett, Judo, Fußball, Klettern, Tennis, Schwimmen und Turnen sind nur einige Beispiele. Jede dieser Aktivitäten fördert spezifische Fähigkeiten wie Koordination, Ausdauer oder Selbstvertrauen. Maria Ritter, Sportlehrerin aus München, unterstreicht die Bedeutung von Spaß und Coolnessfaktor. Sie hat herausgefunden, dass Tanzen und Musik oft die beste Brücke zu mehr Aktivität bilden, insbesondere bei Teenagern. Ein besonderer Trick besteht darin, Sport in vertraute Umgebungen wie Strand oder Park zu integrieren, wo die Jugendlichen sich wohlfühlen.
Ab zwölf Jahren wird es oft schwieriger, Jugendliche von der Couch zu bekommen. Maria Ritter schlägt vor, Sport als Abenteuer zu vermitteln, indem man neue Aktivitäten ausprobiert. Parcours-Kurse, Mountainbike-Fahrten oder sogar Hochseilgärten können hier helfen. Es geht nicht um Perfektion, sondern um den Spaß an der Bewegung. Eltern sollten auch bereit sein, digitale Geräte zeitweilig einzuschränken, um Platz für aktive Aktivitäten zu schaffen. Nach einigen Tagen mit Freunden am See oder im Schwimmbad entdecken viele Jugendliche wieder die Freude an der Bewegung.
Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt dieser Artikel eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Bewegung als integralen Bestandteil des täglichen Lebens zu betrachten. Durch einfache Maßnahmen und kreative Ansätze können Eltern ihren Kindern helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln, die sie ihr Leben lang begleiten werden. Es geht nicht nur um Fitness, sondern auch um den Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen wie Teamarbeit, Selbstbewusstsein und Respekt vor anderen. Letztlich profitiert nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch die psychische Balance und das soziale Miteinander.