Israel bestätigt Luftangriffe auf syrische Militärinstallationen

Dec 10, 2024 at 8:52 PM
Israel hat in den letzten Tagen zahlreiche Luftangriffe auf Syrien durchgeführt. Die Ziele waren syrische Militäreinrichtungen, um Waffen von "Dschihadisten" zu verhindern. Nach dem Sturz Assads steht Syrien vor einer ungewissen Zukunft. Während der HTS-Miliz die Übergangsregierung übernehmen soll, greift Israel Ziele in Syrien an.

Die Bedeutung der Militäreinrichtungen

Israelische Medien und Aktivisten berichteten von Hunderten Luftangriffen. Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte, dass die "Bombardierung strategischer militärischer Einrichtungen des syrischen Militärs" genehmigt wurde. Die Armee teilte mit, dass sie einen Großteil der strategischen Waffenlager in Syrien ins Visier genommen habe. Auch die syrische Kriegsmarine wurde versenkt. Videos zeigten rauchende Wrackteile im Hafen von Latakia. Chemiewaffen sowie Forschungs- und Produktionsstätten für solche Waffen wurden ebenfalls angegriffen.In Syrien ist kein Frieden in Sicht. Viele Länder versuchen die Lage zu nutzen, um ihren Einfluss zu erweitern. Die Lage ist sehr explosiv, wie von Golineh Atai berichtet wurde.

Die Anzahl der angegriffenen Ziele

Seit Sonntag griff die Armee mehr als 480 militärische Ziele in Syrien an. Die meisten strategischen Waffen wie Scud-Raketen, Marschflugkörper, Boden-See-, Boden-Luft- und Boden-Boden-Raketen, Drohnen, Kampfjets, Kampfhubschrauber, Radare, Panzer, Hangars usw. wurden zerstört. Flugabwehrbatterien, Flugplätze der syrischen Luftwaffe und Dutzende von Waffenproduktionsstätten in Damaskus, Homs, Tartus, Latakia und Palmyra wurden ebenfalls angegriffen.Netanjahu betonte, dass Israel sich nicht in die inneren Angelegenheiten Syriens einmischen will. Aber er richtete eine scharfe Warnung an die Rebellen. "Wenn das neue Regime in Syrien dem Iran erlaubt, sich wieder zu etablieren, oder den Transport iranischer Waffen an die Hisbollah zulässt, werden wir energisch reagieren und einen hohen Preis fordern."

Die Rolle der neuen Machthaber

Peter Neumann vom Londoner King’s College analysiert die neuen Machthaber als eine "unbekannte Größe" für Israel. Israel will sicherstellen, dass von Syrien keine Bedrohung mehr ausgeht. Deshalb wurden wahrscheinlich 70 bis 80 Prozent des syrischen Militärs in den letzten zwei Tagen vernichtet.Nach Ende des 13-jährigen Bürgerkriegs in Syrien seien "viele Rechnungen noch offen", sagt Prof. Neumann. Es könnte zu einer "Spaltung" des Landes kommen.

Die US-Reaktion

Die US-Regierung hat sich zurückhaltend über Israels Vorgehen in Syrien geäußert. "Wir erkennen selbstverständlich an, dass Israel in einer schwierigen Nachbarschaft lebt und – wie immer – das Recht hat, sich zu verteidigen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Man wolle aber nicht, "dass irgendein Akteur auf eine Weise handelt, die es dem syrischen Volk erschwert, eine legitime Regierung zu erlangen".Eine mögliche Anerkennung einer neuen syrischen Regierung knüpft Washington an Bedingungen: Sie müsse dem Terrorismus abschwören, das Chemiewaffenarsenal zerstören und die Rechte von Minderheiten und Frauen schützen.

Der neue Mann in Syrien

Nach dem Sturz des Machthabers Assad ist Abu Muhammad al-Dschulani, Chef der islamistischen HTS-Miliz, der starke Mann in Syrien. Auf dem Weg zur Macht gibt er sich moderat.