Eine neue Maßnahme der US-Regierung könnte den schwedischen E-Auto-Hersteller Polestar vom US-Markt fegen. Obwohl Polestar eine NASDAQ-notierte Firma mit Produktion in den USA ist, könnte eine geplante Beschränkung chinesischer Software und Hardware in vernetzten Autos das Unternehmen hart treffen. Doch Polestar ist nicht der einzige Autobauer, der von den protektionistischen Maßnahmen betroffen wäre.
Globale Verflechtungen machen Handelspolitik kompliziert
Zölle auf chinesische E-Autos treffen auch EU-Hersteller
Die Autobranche ist heute so stark globalisiert, dass protektionistische Maßnahmen oft unbeabsichtigte Kollateralschäden verursachen. So haben die USA Zölle eingeführt, um den europäischen Markt vor subventionierten chinesischen Elektroautos zu schützen. Doch davon betroffen sind auch EU-Länder mit eigener Autoproduktion, allen voran Deutschland. Viele europäische Hersteller fürchten nun Vergeltungsmaßnahmen Chinas.Polestar als Paradebeispiel für globale Verflechtungen
Das schwedische Unternehmen Polestar ist ein Paradebeispiel für diese globalen Verflechtungen. Polestar ist zwar eine schwedische Firma, produziert aber in den USA und ist an der NASDAQ notiert. Dennoch könnte eine geplante Beschränkung chinesischer Software und Hardware in vernetzten Autos Polestar vom nordamerikanischen Markt verdrängen.Weitere Maßnahmen treffen auch US-Traditionsmarken
Neben Polestar wären auch andere Autobauer von den protektionistischen Maßnahmen betroffen. So hat das US-Handelsministerium bereits Ford und General Motors darüber informiert, dass Importe bestimmter in China hergestellter Modelle wie dem Lincoln Nautilus und dem Buick Envision eingestellt werden müssen.Komplexe Lieferketten erschweren Regulierung
Die zunehmende Globalisierung der Automobilindustrie macht es für Regierungen immer schwieriger, Handelspolitik zu betreiben, ohne unbeabsichtigte Folgen zu verursachen. Komplexe Lieferketten und internationale Verflechtungen erschweren es, einfache Lösungen zu finden, die nur eine Seite treffen. Stattdessen entstehen oft Kollateralschäden, von denen auch Unternehmen wie Polestar betroffen sind.Subventionen als Auslöser für Gegenmaßnahmen
Hintergrund der Zölle und Förderbeschränkungen sind die massiven Subventionen der chinesischen Regierung für ihre Automobilindustrie. Um den schwachen heimischen Markt zu stützen, hat China die Exporte seiner Hersteller über Jahre hinweg stark gefördert. Darauf haben nun auch die USA und die EU reagiert - mit Konsequenzen, die weit über China hinausreichen.Polestar sieht sich zu Unrecht betroffen
Polestar selbst sieht sich von den geplanten Beschränkungen zu Unrecht betroffen. Nur 280 der 2.800 Mitarbeiter sitzen in China, und die wichtigsten Entscheidungsträger befinden sich in Schweden. Daher sieht das Unternehmen keinen Grund für Sicherheitsbedenken, die eine Verdrängung vom US-Markt rechtfertigen würden.Globale Lösungen statt Protektionismus gefordert
Die Verflechtungen in der Automobilindustrie zeigen, dass einfache protektionistische Maßnahmen oft mehr Schaden als Nutzen anrichten. Stattdessen sind globale Lösungen gefragt, die den Interessenausgleich zwischen Ländern und Unternehmen berücksichtigen. Nur so lässt sich verhindern, dass Unternehmen wie Polestar, die selbst keine Bedrohung darstellen, vom Markt verdrängt werden.