Als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland setzt das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau zwischen seinen zwei Standorten eine innovative Transportdrohne ein. Diese automatisch fliegende Drohne kann bis zu fünf Kilogramm Gewicht transportieren und ermöglicht so eine schnelle und effiziente Überbringung von Laborproben und Blutkonserven. Das Klinikum und das Unternehmen, das die Drohne und die Infrastruktur bereitstellt, haben nun den Betrieb der Drohne vorgestellt und die Vorteile für die Patientenversorgung erläutert.
Revolutionäre Technologie für eine optimierte Krankenversorgung
Zeitersparnis und Kosteneffizienz durch Drohnenlogistik
Die Transportdrohne ist seit rund drei Monaten im Testbetrieb und hat sich bereits als äußerst nützlich erwiesen. Mit einer Flugzeit von nur 15 Minuten für die 25 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Klinikstandorten in Aschaffenburg und Alzenau bietet sie eine deutliche Zeitersparnis im Vergleich zum Straßentransport, der in der Rushhour bis zu 45 Minuten dauern kann. Darüber hinaus sind die Kosten pro Drohnenflug um ein Drittel niedriger als der Einsatz eines Fahrzeugs. Das Klinikum zahlt dem Drohnenunternehmen Skyflow Network GmbH eine festgelegte Summe pro Flug, deren genaue Höhe beide Parteien vertraulich behandeln.Schnellere Probenübermittlung für eine optimierte Patientenversorgung
Die Drohne fliegt vollautomatisch auf Knopfdruck und wird zusätzlich von einem Fernpiloten in Aschaffenburg überwacht. Aktuell kommt sie etwa drei Mal täglich zwischen den beiden Standorten zum Einsatz, "immer dann, wenn es eilig ist", wie die Kliniksprecherin betont. Mittelfristig soll die Drohne sogar noch schneller zwischen den Standorten pendeln können. In Einzelfällen, etwa beim Transport von Blutkonserven, kann die Drohne dazu beitragen, Menschenleben zu retten, indem sie die Zeit zwischen Probenentnahme und Ergebnisübermittlung deutlich verkürzt. Für den behandelnden Arzt sind alle Informationen so schnell verfügbar, um die bestmögliche Versorgung für den Patienten zu gewährleisten.Längste bekannte Strecke für eine Klinik-Transportdrohne
Die 25 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Klinikstandorten am Untermain ist laut dem Geschäftsführer von Skyflow, Daniel Hoppe, die bislang längste bekannte Distanz, die eine medizinische Transportdrohne zurücklegt. Die meisten Drohnenflüge in diesem Bereich beschränken sich üblicherweise auf maximal 10 Kilometer. Insbesondere in Großstädten, wo die Drohnen die Rushhour umgehen können, entfalten sie ihr volles Potenzial. Dabei verbrauchen sie deutlich weniger Energie als ein Elektroauto. Für den Standort Aschaffenburg-Alzenau hat Skyflow zudem einen noch kürzeren Transportweg bei den zuständigen Behörden beantragt, um die Effizienz weiter zu steigern. Die Genehmigungsverfahren dafür laufen derzeit noch.Innovativer Einsatz von Drohnentechnologie im Gesundheitswesen
Die Einführung der Transportdrohne im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau ist ein Meilenstein in der Nutzung moderner Technologie zur Optimierung der Krankenversorgung. Durch die schnelle und kostengünstige Überbringung von Proben und Blutkonserven können Ärzte und Pflegekräfte ihre Arbeit effizienter gestalten und sich noch stärker auf die Behandlung und Betreuung der Patienten konzentrieren. Dieser innovative Einsatz von Drohnentechnologie im Gesundheitswesen zeigt, wie digitale Innovationen dazu beitragen können, die Versorgungsqualität zu verbessern und Ressourcen optimal zu nutzen. Das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau setzt damit Maßstäbe für andere Krankenhäuser in Deutschland.