„Terroranschläge“ in russischer Teilrepublik: Neun Menschen bei Angriffen auf Gotteshäuser und Polizei im Kaukasus getötet

Jun 24, 2024 at 5:05 AM

Blutige Angriffe erschüttern den Kaukasus: Russland kämpft gegen den Terror

Nach einer Serie tödlicher Angriffe auf religiöse Stätten und Polizeikontrollpunkte in der russischen Teilrepublik Dagestan im Kaukasus spricht die Regierung von einem "Terroranschlag". Die Behörden machen Extremisten für die Attacken verantwortlich und haben eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Die Lage in der mehrheitlich muslimischen Region bleibt angespannt.

Russland entschlossen, Terrorismus im Kaukasus zu bekämpfen

Blutige Angriffe in Dagestan

In den Städten Derbent und Machatschkala kam es zu koordinierten Angriffen auf Gotteshäuser und Polizeikontrollpunkte. Mindestens 17 Menschen, darunter mehrere Polizisten und ein orthodoxer Priester, wurden getötet. Sechs mutmaßliche Täter wurden von den Sicherheitskräften erschossen. Die Behörden gehen von einem "Terroranschlag" aus und haben Ermittlungen eingeleitet.

Hintergründe und Motive der Angriffe

Laut Gouverneur Sergej Melikow wissen die Behörden, wer hinter den Attacken steckt und welche Ziele die Täter verfolgen. Er sprach von "Schläferzellen", die an den Angriffen beteiligt gewesen sein oder diese vorbereitet haben sollen. Genauere Angaben zu den Hintergründen machte Melikow jedoch nicht. Die Region Dagestan ist seit Jahren von Spannungen zwischen Sicherheitskräften und islamistischen Extremisten geprägt.

Reaktion der Behörden

Die "aktive Phase" der Polizeieinsätze sei beendet, teilte Melikow mit. Allerdings blieben die Ausfahrten aus der Hauptstadt Machatschkala wegen der anhaltenden Terrorgefahr gesperrt. Melikow betonte, der "Krieg" sei nun auch in die Häuser der Bürger gekommen. Alle Beteiligten an den Angriffen würden verfolgt.

Angriffe auf Gotteshäuser und Polizei

Laut Behördenangaben wurden in Derbent und Machatschkala zwei orthodoxe Kirchen, eine Synagoge und ein Polizeikontrollpunkt angegriffen. Ein orthodoxer Priester wurde getötet. Auch in einem Dorf zwischen den beiden Städten kam es zu einem Angriff auf ein Polizeifahrzeug. Die jüdische Gemeinde bestätigte, dass in beiden Städten Synagogen in Brand gesetzt wurden.

Festnahmen im Zusammenhang mit Moskauer Anschlag

Im April waren in Dagestan vier Personen im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Moskauer Vorort festgenommen worden. Sie sollen Geld und Waffen für den Anschlag geliefert haben, bei dem mehr als 140 Menschen getötet wurden. Zu der Tat hatte sich der Islamische Staat bekannt.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in der Region

Angesichts der Angriffe wurden die Sicherheitskräfte in den angrenzenden russischen Teilrepubliken in Alarmbereitschaft versetzt. Dagestan grenzt unter anderem an die ebenfalls von Spannungen geprägte Region Tschetschenien. Die Behörden wollen den Terrorismus im Kaukasus entschlossen bekämpfen und alle Beteiligten zur Rechenschaft ziehen.