In Oldenburg sowie den umliegenden Regionen Ammerland und Wesermarsch ruft der Verein Lichtblick e.V. nach ehrenamtlichen Unterstützern, die sich um Kinder kümmern möchten, deren Eltern an Krebs erkrankt sind oder verstorben sind. Die Initiative, gegründet von Psychologin Angela Paradies, setzt sich dafür ein, den jungen Menschen psychische Unterstützung zu bieten. Diese wird durch Gruppentreffen und persönliche Betreuung gewährt. Der Bedarf an ehrenamtlichen Helfern ist groß, da jedes Jahr Hunderte von Kindern in Nordwestdeutschland von der Erkrankung eines nahen Angehörigen betroffen sind.
Die Geschichte des Vereins Lichtblick e.V. beginnt mit einer leidenschaftlichen Vision seiner Gründerin Angela Paradies. Als Psychologin und Traumatherapeutin hat sie viele Jahre lang in der Onkologie des Oldenburger Klinikums gearbeitet und dabei die Notwendigkeit einer spezialisierten Betreuung für Kinder erkannt, die unter dem Krebsleiden ihrer Eltern leiden. Jährlich werden im Nordwesten Tausende von Menschen krank, darunter viele Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter. Der Verein bietet daher eine Plattform für diese Kinder, um ihre Gefühle auszudrücken und Unterstützung zu finden.
Corinna Fischer, eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, beschreibt ihre Aufgabe als „sehr, sehr schön“. Sie betont, dass es nicht schwer sei, dieses Engagement zu übernehmen, solange man emotional stabile Grenzen zieht. Im Rahmen der Gruppentreffen gibt es Rituale wie das Teilen von Gefühlen oder das Abschiednehmen, was den Teilnehmern hilft, ihre Emotionen besser zu verstehen und zu verarbeiten. Besonders wertvoll ist die gegenseitige Unterstützung zwischen den Kindern, die unterschiedliche Stadien des Lebens mit Krebs erlebt haben.
Der Verein sucht nun nach neuen Ehrenamtlichen, insbesondere auch männlichen Bezugspersonen, um die Jungen besser unterstützen zu können. Idealerweise sollten die Bewerber einen pädagogischen oder sozialen Hintergrund aufweisen oder bereits Erfahrung in der Erziehung von Kindern haben. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter erhalten eine schulische Einführung und werden während ihrer Arbeit begleitet.
Mit der Expansion des Programms hofft der Verein, auch in weiter entfernten Orten wie Bad Zwischenahn, Westerstede und Elsfleth neue Gruppen einzurichten. Dies soll den Zugang zur Unterstützung für noch mehr Kinder verbessern. Das Engagement in diesem Bereich ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine bereichernde Erfahrung, die die Teilnehmer tief berührt und gleichzeitig befriedigt.