Elektromobilität in Italien: Eine Reise voller Überraschungen und Abenteuer

Oct 30, 2024 at 5:36 AM
Ein deutscher Reisender wagt sich mit seinem Elektrofahrzeug auf eine Entdeckungsreise durch Italien. Seine Erlebnisse zeigen die Realität der Elektromobilität während der Ferien und bieten wertvolle Einblicke für alle, die den Süden Europas mit einem E-Auto erkunden möchten.

Eine Reise voller Überraschungen und Abenteuer

Die Herausforderungen der Ladeinfrastruktur

Der Reisende startete seine Fahrt in Homburg im Saarland und machte seine erste Station am Comer See in der Lombardei. Auf dem Weg dorthin musste er sein Fahrzeug zweimal aufladen, da die Reichweite nicht für die gesamte Strecke ausreichte. Auch die Anfahrt zum Hotel in der Nähe des Lago di Como erwies sich als Herausforderung, da die italienischen Straßen oft sehr eng und kurvenreich sind.Doch die Mühen haben sich gelohnt. Bei seiner Ankunft im Quartier "hoch über dem See" entdeckte der deutsche Urlauber den "fast schönsten Ladeplatz Italiens", der für ihn als Hotelgast sogar kostenlos war. Dieser Glücksfall sollte jedoch nicht die Regel sein, wie sich im weiteren Verlauf der Reise zeigte.

Preise und Zugänglichkeit der Ladeinfrastruktur

Auf dem Weg nach Rom musste der E-Autofahrer in seiner Unterkunft in der Tiefgarage für das Laden fast 90 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Zum Vergleich: In Deutschland zahlten Autofahrer 2023 im Durchschnitt 52 Cent pro Kilowattstunde an öffentlichen Säulen. Trotz der hohen Kosten konnte der Reisende ohne weitere Aufladung die nächste Station seiner Reise, die toskanische Stadt Florenz, erreichen.In Bologna hatte der E-Autofahrer dann Schwierigkeiten beim Laden. Eine zum Laden notwendige App funktionierte laut dem Urlauber nur mit einer italienischen Steuernummer. Dank der Hilfe des Vermieters konnte er seine Rückreise jedoch vollgeladen fortsetzen.

Regionale Unterschiede in der Ladeinfrastruktur

Laut Informationen des ADAC ist die Ladeinfrastruktur in Italien regional sehr unterschiedlich. Während die nördlichen Regionen Trentino-Südtirol, Aosta-Tal und Friaul-Julisch Venetien eine relativ gute Abdeckung mit mehr als 10 Ladepunkten pro 100 Kilometer aufweisen, sieht es in den südlichen Regionen Latium, Abruzzen und Marken deutlich schlechter aus. Im Durchschnitt sind nur rund 5% aller Ladesäulen in Italien Schnellladesäulen.

Überraschende Begegnungen und Erlebnisse

Trotz der Herausforderungen bei der Ladeinfrastruktur hatte der deutsche Urlauber auch einige positive Erlebnisse. So erwartete ihn nur wenige Kilometer nördlich von Florenz ein besonderes Highlight: der Besuch des Horacio Pagani Museo, bei dem sogar der Geschäftsführer und Namensgeber persönlich anwesend war. Auf die Frage, wann der Sportwagenhersteller das erste elektrische Fahrzeug in Serie produzieren würde, wurde der Urlauber jedoch vertröstet: Das passe nicht zur Philosophie. "Bei Preisen ab 2,5 Millionen € dürfte den Besitzern wohl egal sein, was der Sprit kostet", kommentierte der deutsche Reisende auf Facebook.

Fazit: Elektroauto-Urlaub in Italien ist möglich, aber nicht immer einfach

Am Ende seiner Reise durch Italien hatte der Deutsche insgesamt 2500 Kilometer zurückgelegt. Trotz einiger kleinerer Schwierigkeiten fiel sein Fazit durchaus positiv aus: "Urlaub in Italien mit dem Elektroauto ist überhaupt kein Problem." Andere Nutzer stimmten ihm zu, betonten aber auch, dass es auf der Insel Elba etwas knapp mit der Reichweite werden könnte.Insgesamt zeigt die Reise des deutschen Urlaubers, dass Elektroauto-Reisen in Italien durchaus möglich sind, aber nicht immer reibungslos verlaufen. Die Herausforderungen der Ladeinfrastruktur, hohe Ladekosten und regionale Unterschiede müssen sorgfältig geplant und berücksichtigt werden. Dennoch bietet ein Elektroauto-Urlaub in Italien die Chance, das Land auf eine umweltfreundliche und nachhaltige Art zu entdecken - mit all seinen Überraschungen und Abenteuern.