Der Übergang zur Elektromobilität ist in vollem Gange, aber nicht ohne Herausforderungen. Während Autofahrer bei Elektroautos von niedrigeren Betriebskosten profitieren, müssen sie beim Wertverlust einen hohen Preis zahlen. Dieser Artikel beleuchtet die Restwertprognosen für Elektroautos und Verbrenner im Jahr 2028 und zeigt, welche Modelle sich als besonders wertstabil erweisen.
Elektroautos: Hoher Wertverlust als Hürde für Käufer
Elektroautos schneiden beim Restwert schlechter ab
Laut Restwert-Experte Dieter Fess haben Elektroautos prozentual betrachtet deutlich schlechtere Restwerte als Verbrennerfahrzeuge. Dieser Trend wird durch ein wachsendes Angebot an gebrauchten Elektrofahrzeugen bei gleichzeitig verhaltener Nachfrage verstärkt. Die Folge sind sinkende Angebotspreise, die noch durch die Rückgabe von Leasingfahrzeugen aus den Förderjahren 2021 bis 2023 verstärkt werden. Kurzfristig ist mit keiner Verbesserung zu rechnen, im Gegenteil könnte sich der Preisdruck auf gebrauchte Elektroautos sogar noch verschärfen.Paradoxe Situation: Technologischer Fortschritt treibt Wertverlust
Langfristig kann sich der Trend nur ändern, wenn das Vertrauen der Kunden in Elektroautos steigt. Dies kann durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur oder technologische Verbesserungen wie Feststoffbatterien erreicht werden. Allerdings gilt: Je schneller die technische Entwicklung voranschreitet, desto mehr Wertverlust entsteht bei gebrauchten Elektrofahrzeugen. Dieses Dilemma stellt eine große Herausforderung für die Branche dar.Restwert-Sieger 2028: Überraschungen bei Verbrenner- und Elektromodellen
Bei den Restwert-Prognosen für 2028 zeigen sich einige Überraschungen. Neben etablierten Modellen finden sich auch Neueinsteiger unter den wertstabilsten Autos. Dacia, Mazda und BMW können hier punkten, während chinesische Hersteller noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Bei den Elektroautos glänzen vor allem französische Modelle wie der Dacia Spring und der Citroën e-C3 mit guten Restwertaussichten.Wertverlust: Der große Kostenfaktor beim Autokauf
Der Wertverlust ist einer der größten unterschätzten Kostenfaktoren beim Autokauf. Im Durchschnitt verlieren Pkw im ersten Jahr nach der Neuzulassung 24,2 Prozent ihres Wertes. In den Folgejahren sind es dann nur noch rund 5 bis 6 Prozent. Gerade bei Elektroautos fällt dieser Wertverlust besonders hoch aus, was Käufer vor eine große Herausforderung stellt.Restwert-Prognosen: Methodik und Kategorien
FOCUS Online und das Analyseunternehmen Bähr & Fess Forecasts erstellen seit 2010 Restwert-Prognosen für einen Zeitraum von vier Jahren. Dabei werden zwei Kategorien unterschieden: Absolute Restwertriesen, also Modelle mit dem geringsten Wertverlust in Euro, sowie relative Restwertriesen, also Modelle mit dem höchsten Restwertanteil in Prozent vom Neupreis.