Diebstahl von Ladekabeln an Elektroautoladestationen: Herausforderungen und Lösungsansätze

Jan 28, 2025 at 7:01 PM

In den Monaten Frühjahr und Sommer 2024 wurden über 40 Fälle von gestohlenen Ladekabeln bei verschiedenen Anbietern gemeldet. Diese Vorfälle, insbesondere nachts an Schnellladestationen, haben erhebliche finanzielle und operative Auswirkungen auf Betreiber und Nutzer gleichermaßen. Der Kupferanteil in den Kabeln macht sie für Diebe attraktiv, was zu hohen Instandsetzungskosten und langwierigen Reparaturen führt. Um das Problem zu bekämpfen, setzen Betreiber auf moderne Technologien wie Tracker und Kameras.

Schutzmaßnahmen gegen Ladekabel-Diebstähle

Um die Sicherheit der Ladestationen zu verbessern, greifen Betreiber zunehmend auf fortschrittliche Technologien zurück. Ein Beispiel aus Leipzig zeigt, wie diese Maßnahmen erfolgreich sein können. Durch eingebaute Trackersysteme konnten die Behörden im Sommer 2024 gestohlene Gegenstände lokalisieren und einen mutmaßlichen Täter festnehmen. Solche Erfolge sind jedoch selten und stellen eher die Ausnahme dar.

Mit steigender Häufigkeit von Diebstählen haben Unternehmen wie EnBW begonnen, besonders gefährdete Standorte mit zusätzlicher Beleuchtung und Videoüberwachung auszustatten. Dies soll Dieben abschreckend wirken und gleichzeitig schnelle Reaktionen ermöglichen. Andere Anbieter wie Allego oder EWE Go setzen ebenfalls verstärkt auf Überwachungssysteme. Eine Sprecherin von EWE Go betonte gegenüber einem Online-Portal, dass kontinuierliche Analysen durchgeführt werden, um geeignete Sicherheitsmaßnahmen an den richtigen Orten zu installieren.

Regionale Unterschiede und internationale Dimensionen

Die Häufigkeit von Ladekabel-Diebstählen variiert stark je nach Region. Supermarkt- und Baumarktparkplätze in Gebieten wie Leipzig, Thüringen oder dem Ruhrgebiet sind häufig betroffen, während andere Anbieter wie Aral Pulse und Shell Recharge weniger Probleme melden. Dies könnte auf die bessere Beleuchtung und vorhandene Videoüberwachung an Tankstellen zurückzuführen sein. Das Phänomen ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern nimmt auch international zu.

In den USA meldete Electrify America den Verlust von 93 Ladekabeln innerhalb eines Jahres, während Großbritannien an Alarmsystemen arbeitet, die bei Manipulationen laute Signale auslösen und den Betreiber benachrichtigen. Neben den Material- und Reparaturkosten treibt die gesetzlich vorgeschriebene Eichrechtsprüfung die Kosten weiter in die Höhe. Experten fordern daher, dass Überwachungssysteme wie Kameras oder Tracker zum Standard werden sollten, insbesondere an Standorten ohne gute Beleuchtung. Solange Ladekabel für Diebe wertvoll bleiben, bleibt das Problem bestehen. Gemeinsame Lösungen zwischen Betreibern und Gesetzgebern sind notwendig, um sowohl den materiellen Schaden als auch die Frustration bei den Nutzern zu reduzieren.