In einer Zeit, in der die Modebranche stets nach neuen Trends Ausschau hält, steht ein Designer im Mittelpunkt. Der georgische Couturier Demna hat nicht nur den Orden Chevalier de L’Ordre des Arts et des Lettres erhalten, sondern auch seine kreative Richtung neu definiert. Nach zehn Jahren bei Balenciaga wechselt er zu Gucci, um dort eine neue Ära einzuläuten. Parallel dazu beobachten wir einen Paradigmenwechsel in der Damenmode: Die Kollektionen für Herbst/Winter 2025 zeigen deutlich mehr Respekt vor dem weiblichen Körper. Statt übertriebener Silhouetten stehen nun zarte Kleider und betonte weibliche Formen im Vordergrund.

Ein neuer Anfang: Demnas Karriere und die Entwicklung der Damenmode

In einem goldenen Oktoberabend präsentierte Demna seine letzte Kollektion für Balenciaga. Inmitten eines komplexen Laufsteg-Designs, das sich wie ein Irrgarten durch eine große Halle schlängelte, enthüllte er eine Reihe von Outfits, die weit entfernt waren von seinen früheren provokanten Kreationen. Stattdessen zeichneten sich diese durch klassische Anzüge und elegante Abendkleider aus. Dieser Umschwung wurde noch unterstrichen, als Demna selbst in einem maßgeschneiderten Anzug erschien, den er im vergangenen Jahr hatte anfertigen lassen.

Zugleich zeigt sich ein klarer Trend in der Damenmode. Bei Valentino zum Beispiel thematisiert Alessandro Michele die emotionale Verbindung zwischen Frau und Kleid. Seine Kollektion bietet sanfte Materialien wie Spitze und Tüll und kombiniert sie mit modernen Ambitionen. Auch Miuccia Prada von Miu Miu setzt auf starke weibliche Elemente, darunter „bullet bras“, die sowohl erotisch als auch feministisch wirken sollen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei anderen Marken wie Saint Laurent, Chanel und Hermès wider, wo die weiblichen Kurven betont werden.

Auch das Publikum hat sich verändert. Heutzutage nehmen nicht nur Influencer oder Journalisten an den Modenschauen teil, sondern auch sogenannte Very Important Clients, die direkt Bestellungen aufgeben können. Diese Dynamik führt dazu, dass die Kollektionen zunehmend praktikabler und tragbarer werden.

Vom Donnerstagabend überraschte der Kering-Konzern die Welt, indem er bekannt gab, dass Demna bald für Gucci arbeiten wird. Dort wird er weiterhin die Herausforderungen der heutigen Modeindustrie meistern müssen, insbesondere die schwierige Aufgabe, Konsuminteressen wieder anzukurbeln.

Insgesamt scheint es, als ob die Modebranche eine neue Phase eingeläutet hat, die weniger auf Extravaganz und mehr auf Qualität und Identität setzt.

Von der Perspektive eines Reporters aus betrachtet, offenbart dieser Wechsel bei Demna sowie die generelle Wandlung in der Damenmode interessante Einsichten. Es zeigt sich, dass selbst die kühnsten Visionäre im Laufe ihrer Karriere reifen und ihre Ansätze modifizieren. Der Fokus auf die Bedürfnisse der Kundinnen verdeutlicht, dass Luxusmodemarken ihren Erfolg nicht länger allein durch spektakuläre Shows garantieren können, sondern durch echte Beziehungen zu ihren Kunden. Diese Entwicklung könnte den Weg für eine nachhaltigere und menschlichere Modebranche ebnen, die sich nicht nur auf kurzfristige Trends konzentriert, sondern auf langfristige Zusammenhänge baut.