Weihnachten ist eine Zeit voller Wunder und Magie. Viele Eltern bemühen sich, die Zauberwelt der Feiertage für ihre Kinder zu erschaffen. Doch dabei entstehen Fragen: Sind Lügen bei Weihnachten erlaubt? In diesem Artikel werden wir die beiden Seiten der Weihnachtslüge untersuchen und die Gründe dafür erörtern, warum einige kleine Lügen okay sind.
Die moralische Frage
Lügen, so lernen Kinder früh, sind nicht akzeptabel. Sie sind bewusst falsche Aussagen, die auf Täuschung angelegt sind. Und dennoch lassen sich viele Eltern in der Weihnachtszeit auf diese vermeintliche moralische Gratwanderung ein. Die Autorin Marlene Hellene gesteht in ihrem Blog beim SPIEGEL offen: „Seit ich Mutter bin, werde ich in der Weihnachtszeit zur Lügnerin.“Wir müssen uns fragen: Ist es richtig, unseren Kindern vom Weihnachtsmann, den Wichteln oder dem Christkind zu erzählen? Sind diese Lügen nur eine Art Unterhaltung oder tragen sie dazu bei, die Weihnachtszeit zu verzaubern?Die zwei Seiten der Weihnachtslüge
Die Geschichten von Weihnachtsmännern, die Schuhe mit Süßigkeiten füllen, und Wichteln, die frechen Schabernack treiben, können mehr als nur Unterhaltung sein. Sie schaffen eine zauberhafte Atmosphäre – vorausgesetzt, sie werden mit liebevoller Absicht erzählt.Doch gibt es auch eine klare Grenze. Die Weihnachtsmann-Lüge ist dann ein No-Go, wenn man ihn dazu missbraucht, stellvertretend der Buhmann zu sein. Wer Kindern mit Strafen durch den Weihnachtsmann oder gar Knecht Ruprecht droht, tut ihnen nichts Gutes und verspielt das Vertrauen in diese Magie.Stattdessen sollten wir uns bemühen, Kindern durch Geschichten und Rituale Freude zu schenken. Das Keksebacken für fliegende Rentiere, das inszenierte Auftauchen von Nikolaus oder Christkind und die liebevolle Gestaltung kleiner Überraschungen machen die Weihnachtszeit unvergesslich. In diesen Momenten geht es nicht um Täuschung, sondern um etwas Größeres: um Gemeinschaft, Fantasie und Glück.Warum die kleinen Lügen okay sind
Der Dezember wird von Hellene treffend als „Endgegner unter den Monaten“ bezeichnet: kalt, dunkel und oft begleitet von Winterkrankheiten. Gerade deshalb könne das Erschaffen von Magie ein „Akt der Gnade“ sein, der Kindern Kraft und Freude schenkt.Wir lügen nicht. Wir erschaffen Glück. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit, in der wir uns bemühen, die Welt für unsere Kinder schöner zu machen. Und wenn ein kleiner Lüge dazu beiträgt, ist er vielleicht sogar eine Pflicht.Die Geschichten rund um den Weihnachtszauber sind weit mehr als schlichte Märchen. Sie fördern die Vorstellungskraft, schenken Kindern einen festen Anker in einer Zeit voller Wunder und stärken familiäre Bindungen.Was die Weihnachtszeit so besonders macht
Liebevoll inszenierte Rituale, wie die Ankunft des Nikolaus oder das Backen von Rentierkeksen, machen die Weihnachtszeit unvergesslich.Kleine magische Momente durch Wichtelstreiche oder geheimnisvolle Geschenke bringen eine zusätzliche Dose Magie in die Weihnachtszeit.Die Freude der Kinder, die in glänzenden Augen und ehrlicher Begeisterung sichtbar wird, wenn beispielsweise die Wunschliste geschrieben wird, ist eine der schönsten Dinge an Weihnachten.In diesem Sinne ist es nicht nur vertretbar, den Weihnachtszauber am Leben zu erhalten – es ist vielleicht sogar eine Pflicht, „wenigstens den Jüngsten ein wenig Zauber und Magie zu schenken“.Manche Lügen täuschen, andere erschaffen Welten. Zu Weihnachten zählen jene kleinen Unwahrheiten definitiv zur letzteren Kategorie – sie sind ein Geschenk, das bleibt.